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A multi-modal accessibility model for workplace locations - framework for integrated land-use and transport development

Subject Area City Planning, Spatial Planning, Transportation and Infrastructure Planning, Landscape Planning
Traffic and Transport Systems, Intelligent and Automated Traffic
Term from 2018 to 2023
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 401093473
 
Final Report Year 2023

Final Report Abstract

Im DFG-Projekt „Ein multimodales Erreichbarkeitsmodell für Arbeitsstandorte – Grundlage für die integrierte Siedlungs- und Verkehrsentwicklung“ wurde untersucht, inwieweit die Erreichbarkeit von Arbeitsstandorten das Verkehrsverhalten und die Pkw-Verfügbarkeit der Beschäftigten am Standort beeinflusst. In einer aufwändigen Datenanalyse konnte gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen dem Arbeitsstandort sowohl zwischen der Wahl des Verkehrsmittels zur Arbeit als auch zur individuellen Pkw-Verfügbarkeit besteht. Konkret wurde herausgefunden, dass Beschäftigte, die den Arbeitsstandort wechseln, im Falle eines zentraleren neuen Standorts eher zum ÖPNV wechseln. Andersherum konnte gezeigt werden, dass ein neuer, dezentralerer Standort eher dazu führt, dass die Beschäftigte eher zum Auto wechseln und auch ihre Pkw-Verfügbarkeit beispielsweise durch die Anschaffung eines Autos erhöhen. Überraschend dabei ist, dass diejenigen, die ihr tägliches Verhalten anpassen und für die tägliche Pendelstrecke vom Auto auf den ÖPNV wechseln, ihr Auto nur in wenigen Fällen auch abschaffen, sondern es eher behalten. Die Botschaft an Planerinnen und Planer lautet daher, dass die Erreichbarkeit des Arbeitsstandorts ein kritischer Faktor ist, um nachhaltige Mobilität in Metropolregionen zu ermöglichen. Darauf aufbauend wurde im Projekt ein Modell entwickelt, mit dem sich sowohl übersichtsweise für die gesamte Region, aber auch ganz kleinteilig und detailliert für einzelne Standorte berechnen lässt, wie viele potenzielle Beschäftigte den Standort mit verschiedenen Verkehrsmittel wie ÖPNV, Auto, oder Fahrrad (multimodal) sowie Kombinationen davon (wie z.B. Bike + Ride, also intermodal) basierend auf echten Fahrplänen und Straßennetzen, ganz konkret an einem normalen Wochentag in der morgendlichen Spitzenstunde innerhalb von 30 Minuten erreichen können. Diese Anzahl gibt im regionalen Vergleich eine Einschätzung, ob ein Standort gut oder schlecht erreichbar ist, beispielsweise indem man vergleicht, wie viele Menschen den Standort in einem Zeitraum per Auto erreichen und das mit der ÖPNV-Erreichbarkeit vergleicht. Wenig überraschend schneiden hier dichte Städte wie München sehr gut ab, wohingegen im ländlichen Raum das Auto oft sehr große Erreichbarkeitsvorteile hat. Überraschend dabei war die Erreichbarkeit mit dem Fahrrad relativ zum Auto in kompakten kleineren Städten und Zentren, wie z.B. Landshut oder Schongau. Da hier innerhalb von 30-Minuten ein sehr großer Anteil des Stadtgebiets erreicht werden kann (und mit dem Pkw nach der Stadtgrenze erst einige Zeit gering besiedelte Gebiete erreicht werden) schneidet das Fahrrad dort oft sehr gut ab. Fazit des Projekts ist, dass die Erreichbarkeit des Arbeitsstandorts ein wichtiger Faktor für das Mobilitätsverhalten der Beschäftigten ist und dass sich diese Erreichbarkeit über das im Projekt entwickelte Modell schnell und relativ einfach berechnen lässt. In Zukunft können derartige Modelle dazu beitragen, dass schon bei der Planung von neuen Arbeitsstandorten sichergestellt wird, das diese eine gute multimodale Erreichbarkeit haben oder dass im Falle von problematischen Ergebnissen z.B. durch kluge Mobilitätskonzepte oder intermodale Angebote nachgebessert wird.

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