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TRR 266:  Rechnungswesen, Steuern und Unternehmenstransparenz

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 403041268
 
Der SFB/Transregio TRR 266 "Accounting for Transparency" untersucht, wie Rechnungswesen und Besteuerung Transparenz beeinflussen und wie Transparenz wiederum auf die Gesellschaft wirkt. Rechnungswesen erzeugt finanzielle und nichtfinanzielle Informationen über Unternehmen und andere Organisationen – und übermittelt sie an unterschiedliche Empfänger:innen, wie etwa Mitarbeiter:innen, Investor:inen, Kund:innnen oder Steuerbehörden. Besteuerung nutzt diese und andere Informationen, um staatliche Einnahmen zu erzielen. Beide Gebiete unterliegen gesetzlicher Regulierung. Sie erzeugen Transparenz, indem sie eindeutige Informationen bereitstellen, die von den Empfänger:innen verarbeitet und von Regulierungsbehörden genutzt werden können. Ziel des SFB ist es, Determinanten, Folgen und die Funktionsweise dieses Prozesses zu verstehen. Die Forschung in der ersten Förderperiode hat gezeigt, dass die Transparenzwirkungen des Rechnungswesens und des Steuersystems in hohem Maße kontextspezifisch sind. Verschiedene Empfänger:innen verarbeiten Informationen des Rechnungswesens und zur Besteuerung sehr unterschiedlich, was dazu führt, dass Regulierung häufig ihre (gesellschaftlichen) Ziele verfehlt. So können in Unternehmen mitunter Steuerwirkungen nicht vorhergesagt werden, was zu ineffizienten Entscheidungen führt. Die Komplexität der Regulierung schafft Schlupflöcher, verstärkt Ungleichheit und stellt Organisationen und ihre Stakeholder:innen einschließlich der Politik vor Herausforderungen. Es zeigt sich, dass Transparenz wichtige gesellschaftliche Vorteile bringen kann, jedoch – anders als oft suggeriert – kein Allheilmittel ist. In der zweiten Förderphase konzentriert sich der SFB darauf, wie Praktiken des Rechnungswesens und der Besteuerung mit neuen gesellschaftlichen Entwicklungen in Einklang gebracht werden können. Fragen sind hier zum Beispiel: Wie sollten Unternehmen mit Stakeholder:innen kommunizieren, die keine Investor:innen sind (z. B. Verbraucher:innen, Mitarbeiter:innen und Aktivist:innen)? Wie sollte Regulierung gestaltet sein, damit sie den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft fördert? Wie beeinflusst Transparenz(regulierung) die Resilienz von Unternehmen und Institutionen? Und schließlich: Wann ist Transparenz gesellschaftlich wünschenswert? Der SFB widmet sich dem Thema Transparenz zudem auf andere Weise. Er etabliert das German Business Panel als Institution in der betriebs- und volkswirtschaftlichen Forschung, um die Blackbox Unternehmen weiter zu öffnen. Der Open-Science-Gedanke wird durch die öffentliche Bereitstellung von Daten und Methoden gelebt und Forschungsergebnisse werden an ein vielfältiges akademisches und nichtakademisches Publikum kommuniziert. Hierdurch trägt der SFB dazu bei, gut gestaltete Regulierungen zu entwickeln, öffentlichen Debatten Substanz zu verleihen und das gesellschaftliche Vertrauen in die Forschung und das Wirtschaftssystem zu stärken.
DFG-Verfahren Transregios

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Universität Paderborn
Mitantragstellende Institution Humboldt-Universität zu Berlin; Universität Mannheim
 
 

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