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Simulationsbasierte Auslegung von Hochleistungs-Innenrundschleifprozessen

Fachliche Zuordnung Spanende und abtragende Fertigungstechnik
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 403857741
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Hochleistungs-Innenrundschälschleifen mit galvanisch gebundenen CBN-Schleifscheiben bietet ein hohes Potenzial in der Bohrungsbearbeitung von gehärteten Stahlbauteilen. Der Prozess zeichnet sich durch hohe erzielbare Zeitspanvolumina, einen geringen Werkzeugverschleiß und das Potenzial zur Kombination von Schrupp- und Schlichtbearbeitung in einem Prozessschritt aus. Die Herausforderung liegt in der Prozessbeherrschung besonders mit Blick auf Abweichungen der Bohrungsgeometrie, hervorgerufen durch den Eintrag von Prozesswärme und durch über den Prozess variierende Abdrängungen zwischen Werkzeug und Werkstück. Darüber hinaus zeigt sich in der industriellen Praxis eine Herausforderung darin die Werkzeuge in Hinblick auf einen gleichmäßigen Verschleiß des einschichtigen CBN-Belags auszulegen. Da im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramm 1480 (Thermal Effects in Complex Machining Processes) bereits ein simulationsbasierter Ansatz u.A. zur Berücksichtigung und Kompensation des Einflusses der Prozesswärme auf die Bauteilgeometrie entwickelt wurde, lag der Fokus dieses Projekts in der Erweiterung des Ansatzes und der zugrundeliegenden Modelle um den Effekt der prozesskraftbedingten Abdrängung und in der Untersuchung des Werkzeugverschleißes. In empirischen Untersuchungen wurde das Nachgiebigkeitsverhalten des vollständigen Systems aus Werkzeugmaschine, Werkzeug und Bauteil ermittelt. In Kombination mit der Einwicklung eines anhand von FE-Simulationen kalibrierten Einzelkornkraftmodells konnten somit innerhalb einer geometrisch-physikalischen Prozesssimulation die prozesskraftbedingten Abdrängungen und die daraus resultierende Bauteilkontur berechnet werden. Mittels eines auf dieser Simulation basierenden Ansatzes zur Prozessauslegung konnte am Beispiel eines industriellen Beispielprozesses eine Halbierung des Konturfehlers entlang der Bohrung erzielt werden. Dies deutet auf das große Potenzial für eine deutliche Reduktion des Aufwandes zur Einrichtung von neuen oder angepassten Prozessen hin. Anhand von umfangreichen empirischen Verschleißuntersuchungen konnte weiterhin eine Werkzeugmodifikation erarbeitet werden, welche im Versuch eine Verdoppelung der Standzeit bei gleichen Prozessparametern ermöglicht hat.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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