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Nullabgeleitete Nomina und deverbale Nominalisierung: eine empirisch orientierte Perspektive
Antragstellerin
Dr. Gianina Iordachioaia
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404208593
Ziel des Projekts ist die Untersuchung von deverbalen nullabgeleiteten Nomina (En. zero-derived nominals: ZNs wie to climb – a climb-Ø) in Bezug auf v.a. zwei Aspekte: i) wie ihre Morphosyntax und ihre Interpretation von der lexikalischen Semantik und der Ereignisstruktur ihrer Basisverben beeinträchtigt werden und ii) inwieweit ihr Nullsuffix Ø sie von explizit suffigierten Nominalisierungen unterscheidet (hier: SNs wie the climbing). Ein Großteil der generativen Literatur behauptet, dass englische ZNs keine kompositionale, von dem Basisverb abgeleitete Analyse erhalten, während dies jedoch i.d.R für SNs angenommen wird, besonders wenn diese Argumentstruktur besitzen (z.B. John’s breaking of the glass < John broke the glass). Diese Ansicht wird u.a. von der unsystematischen Realisierung der verbalen Argumentstruktur in ZNs (z.B. in *John’s break-Ø of the glass) gestützt. ZNs gelten daher als idiosynkratische Wortbildungen oder ‘creative coinages’. Jedoch stellen verschiedene Befunde diese Auffassung in Frage: So lässt sich bspw. bei einigen ZNs durchaus eine Argumentruktur belegen (s. his climb-Ø of Kilimanjaro). Dieses Projekt möchte einen bedeutenden Beitrag zur Untersuchung der ZNs leisten, indem insbesondere dem Zusammenhang zwischen lexikalischen Klassen und der morphosyntaktischen Musterbildung der ZNs nachgegangen werden soll. Dies wird sowohl empirisch anhand von korpusbasierten Daten als auch theoretisch anhand von bisherigen Studien zu Verbklassen im Englischen durchgeführt. Das Projekt geht dabei von der grundlegenden Annahme aus, dass ZNs, ähnlich wie SNs, sowohl kompositionale als auch idiosynkratische Lesarten erhalten. Um die Interaktion zwischen den beiden festzulegen, strebt das Projekt bzgl. theoretischer Modellierung der Morphosyntax und Semantik die Beantwortung der folgenden Fragen an:1. Wie korrelieren die verschiedenen semantischen Verbklassen mit den kompositionalen und idiosynkratischen ZNs?2. Von welchen Verbklassen werden ZNs abgeleitet, die verbale Argumente realisieren können?3. Inwiefern unterscheiden sich die ZNs von den SNs in Bezug auf Semantik und Morphologie? Der Fokus des Projekts liegt auf dem Englischen, da ZNs hier besonders produktiv sind und somit eine reiche empirische Basis bereitstellen. Um darüber hinaus die Charakteristika der ZNs herauszuarbeiten bzw. von möglichen einzelsprachlichen Interferenzen des Englischen abzugrenzen, werden zusätzlich sprachübergreifende Vergleiche mit den romanischen Sprachen insbesondere mit dem Italienischen und dem Rumänischen angestellt. Auf Basis dieses Vergleichs liegen die Forschungsdesiderata somit auf der Ermittlung der zwei folgenden Aspekte: i) Bestimmung von typologisch validierten Arten von Verbklassen, die ZNs bilden, und ii) Bestimmung des Referenzpotenzials von ZNs unter Berücksichtigung der Frage, wie in Sprachen ohne oder mit eingeschränkter ZN-Bildungsmöglichkeit durch andere Formen der Derivation, besonders durch SNs, "kompensiert" wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen