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Narratologie Diachron

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404215440
 
Narratologie diachron ist ein Projekt, das neue Horizonte in der Erzählforschung eröffnet, indem es die traditionelle synchrone Ausrichtung der Narratologie durch eine diachrone Orientierung ersetzt. Die Erzählforschung strukturalistischer Prägung ist in ihrem Kern eine synchrone Disziplin mit dem Anspruch auf Universalität ihrer Kategorien. Das vorgeschlagene Projekt initiiert eine diachrone Erzählforschung, die nicht nur die Erkenntnisse historischer Untersuchungen in das gängige Modell einbringt, sondern zusätzlich die Kontinuitäten und Form- sowie Funktionswechsel im Wandel der Erzählformen ab dem Spätmittelalter analysiert und theoretisch reflektiert. Am Ende soll eine Narratologie stehen, die diachron die Funktionsverschiebungen und Neuansätze in der Erzählpraxis zu dokumentieren vermag. Das Projekt will auch klären, ob es möglich sein wird, alle historisch beobachtbaren Phänomene in einem Erzählmodell zu integrieren oder ob separate historische Narratologien für einzelne Epochen die Fakten adäquater zu beschreiben imstande sind. Insofern als ein neues, flexibles und historische Entwicklungen integrierendes Erzählmodell geschaffen werden soll, ist das Projekt risikobehaftet, da es statische Kategorien der klassischen Erzählforschung in dynamische umwandeln und diese in einem neuen narratologischen Rahmen aufzubereiten versucht. Risiken liegen auch in der anvisierten Materialfülle und in der Aufbereitung der narrativen Entwicklungen unter dem Aspekt von Funktionsverschiebungen, die systematische Analysen der einzelnen narrativen Systeme erlauben.
DFG-Verfahren Reinhart Koselleck-Projekte
 
 

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