Project Details
Projekt Print View

Snow contrasts controlling the fate of sea ice

Subject Area Oceanography
Term from 2018 to 2022
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 404680418
 
Final Report Year 2022

Final Report Abstract

Schnee auf Meereis ist eine wichtige Komponente im Klimasystem der Polarregionen und modifiziert die Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Meereis und Ozean signifikant. Auf antarktischem Meereis befindet sich eine ganzjährige Schneeauflage, wobei über ihre internen saisonalen Prozesse, wie zum Beispiel interne Schmelzvorgänge, und verknüpften Austauschprozesse an der Schnee/Eis-Grenzfläche nicht viel bekannt ist. Mithilfe von satelliten-gestützten Messungen kann man diese Eigenschaften großräumig um den antarktischen Kontinent beschreiben. Dabei war es uns möglich Satellitendaten unterschiedlicher Frequenzen so zu kombinieren, dass wir Eigenschaften in der vertikalen Schneesäule in unterschiedlichen Tiefen beschreiben können. Die Ergebnisse haben dabei gezeigt, dass sich der Zeitpunkt des Einsetzens interner Schneeschmelzprozesse über die letzten Dekaden nicht verändert hat. Wenn dieser interne Schneeschmelzprozess einsetzt, perkoliert das entstehende Schmelzwasser durch die Schneesäule nach unten und sammelt sich an der Schnee/Eis-Grenzfläche. Wenn die Temperaturen dann wieder sinken, gefriert dieses Schmelzwasser und bildet sogenanntes Aufeis. Dieses lässt auf diese Art und Weise das antarktische Meereis von oben wachsen. Wir suggerieren daher, dass der Anteil von Aufeis ein sensibler Indikator für den Klimawandel in den Polarregionen ist, da man bei einer zunehmenden Erwärmung verstärkte interne Schmelzprozesse erwarten würde. Die Auswertung von in-situ Beobachtungen der Schnee- und Meereiseigenschaften im Weddellmeer haben jedoch keinen Hinweis auf signifikante Veränderungen gegeben, was darauf hindeutet, dass sich die sommerliche Oberflächenenergiebilanz und die damit verbundene saisonale Entwicklung der Schneeeigenschaften in den vergangenen Dekaden wenig verändert haben. Es stellt sich dennoch die Frage, wann die gegenwärtige Klimaerwärmung auch das antarktische Meereis dahingehend verändert, dass ein verstärktes Oberflächenschmelzen einsetzt und auch die Meereisausdehnung im Südozean rückläufig ist, so wie wir es in der Arktis beobachten. Modellvorhersagen variieren jedoch für das antarktische Meereis noch sehr stark und sind, genau wie Satellitendaten-Produkte, momentan nicht in der Lage auch den ist-Zustand adäquat zu beschreiben. Grund dafür sind unzureichende Beschreibungen der Ozeansäule unter dem Meereis, vereinfachte Annahmen für die Schneeauflage und fehlerhafte atmosphärische Randbedingungen. So werden zum Beispiel regionale Unterschiede in den Schneeeigenschaften für Austauschprozesse mit dem darunterliegenden Meereis nicht berücksichtigt, was enorme Unsicherheiten in der Bestimmung der Schnee- und Eisdicke nach sich zieht. Die Arbeiten im Rahmen des SnowCast Projektes haben damit die enorme Relevanz der Schneeauflage für die Beschreibung und Analyse des antarktischen Meereises einmal mehr unterstrichen. Es hat sich außerdem gezeigt, dass noch weitere umfangreiche Studien mit dem Fokus auf einem verbesserten Verständnis saisonaler Schneeprozesse nötig ist um die vorhandenen Unsicherheiten in der Beschreibung des ist-Zustandes und der Vorhersage antarktischer Meereisparameter zu reduzieren. Dies wird uns dann erlauben den Schnee auf antarktischem Meereis als sensiblen Indikator für zukünftige Erwärmungsszenarien in den Polargebieten zu nutzen.

Publications

 
 

Additional Information

Textvergrößerung und Kontrastanpassung