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Die Veränderung von Vermeidungsverhalten und maladaptiven Kognitionen in der Behandlung Komplizierter Trauer: Eine Untersuchung mit PatientInnen im höheren Lebensalter

Antragstellerin Dr. Franziska Meichsner
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2018 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404681275
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt widmete sich der Identifikation von Wirkmechanismen in der Behandlung von Komplizierter Trauer. Bei Komplizierter Trauer handelt es sich um eine lang anhaltende und beeinträchtigende Form der Trauer, die psychotherapeutischer Behandlung bedarf. In den letzten Jahren wurden beachtliche Fortschritte in der Entwicklung erfolgreicher Therapieformen erzielt, jedoch gibt es noch wenig Wissen darüber, wie genau diese Therapien wirken. Genau dieses Wissen ist jedoch erforderlich, um Behandlungen möglichst effektiv zu gestalten. Das Projekt untersuchte daher die Rolle von vier potentiellen Wirkmechanismen (Reduktion von 1) Vermeidung, 2) maladaptiven trauerspezifischen Kognitionen, 3) Schuldgefühlen und Selbstbeschuldigung bezüglich des Todes, und 4) negativen Überzeugungen) bezüglich der Zukunft im Rahmen einer der meistuntersuchten Behandlungsansätzen für Komplizierte Trauer, der Complicated Grief Therapy nach M. Katherine Shear. Jeder der potentiellen Mechanismen kann der Anpassung an den Verlust im Weg stehen und damit zur Entwicklung der Komplizierten Trauer beitragen. Es wurde daher erwartet, dass ihre Reduktion bzw. Beseitigung mit einer Verbesserung der Symptomatik, Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen, und dem generellen Therapieerfolg zusammenhängen. Gezeigt werden konnte, dass die Reduktion von Vermeidung und maladaptiven trauerspezifischen Kognitionen zumindest teilweise am Therapieerfolg, der Reduktion der Symptomatik, und funktionellen Einschränkungen beteiligt ist. Überraschenderweise konnte sich die Rolle der Reduktion von Schuldgefühlen und Selbstbeschuldigung bezüglich des Todes und negativen Überzeugungen bezüglich der Zukunft nicht bestätigen lassen. Diese Ergebnisse haben direkte Implikationen für die Behandlung der Komplizierten Trauer. TherapeutInnen sollten besonders darauf achten, dass sie für PatientInnen mit Komplizierter Trauer Behandlungsansätze wählen, die Interventionen beinhalten, die auf eine Reduktion von Vermeidung und maladaptiven trauerspezifischen Kognitionen abzielen. Im Behandlungsverlauf sollte der Erfolg diesbezüglich kontrolliert werden. Die Untersuchung wurde an einer Stichprobe älterer PatientInnen mit Komplizierter Trauer durchgeführt. Sie trägt damit auch zum Wissensstand zu Wirkmechanismen in der Behandlung dieser in der Psychotherapieforschung noch wenig beachteten Gruppe bei.

 
 

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