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Faktoren für die Verbreitung von Panton-Valentine Leukozidin-positiven Staphylococcus auresu Isolaten in Afrika
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Bettina Löffler; Professor Dr. Frieder Schaumburg; Professor Dr. Peter F. Zipfel
Fachliche Zuordnung
Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404893180
Staphylococcus aureus ist ein bakterieller Erreger, der weltweit vorkommt und verschiedene Infektionen auslösen kann (z. B. Hautinfektionen, Lungenentzündung, Herzklappenentzündung). S. aureus bildet eine Vielzahl von Toxinen (Virulenzfaktoren), die den Verlauf einer Infektion beeinflussen. Ein Toxin ist das Panton-Valentine Leukozidin (PVL), das mit schweren Haut- und Weichgewebeinfektionen assoziiert sein kann. Dieses Toxin kommt sehr selten bei europäischen Isolaten vor (1-2%). Bei afrikanischen Isolaten findet man es hingegen sehr viel häufiger (ca. 50%). Da das Toxin sehr wahrscheinlich eine große klinische Bedeutung hat, wollen wir in diesem Antrag mögliche Gründe für die starke Verbreitung von PVL-positiven S. aureus in Afrika untersuchen. Vorarbeiten haben gezeigt, dass mögliche Faktoren für diese Verbreitung vermutlich auf Seiten des Wirtes (Mensch) zu suchen sind und nicht beim Erreger selbst beziehungsweise der Umwelt. Um mögliche Faktoren des Wirtes zu finden, die die Verbreitung von PVL-positiven S. aureus begünstigen, wollen wir Afrikaner und Deutsche miteinander vergleichen. Dazu wird den Probanden Blut abgenommen, um die Interaktion des Wirtes mit PVL auf drei Ebenen untersuchen zu können. Wir wollen (i) die Interaktion von PVL mit Serumproteinen, (ii) die Interaktion von PVL mit seinem Bindungsrezeptor auf Leukozyten und (iii) die Reaktion innerhalb der Zelle nach der Bindung von PVL an der Zelloberfläche untersuchen. Ein wesentlicher Punkt der geplanten Forschungsarbeit ist auch die Schaffung von Ressourcen in Afrika und die kontinuierliche Ausbildung unserer afrikanischen Kooperationspartner. Nur so kann die Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklungsperspektive für zukünftige Zusammenarbeiten geschaffen werden. An dem Projekt sind zwei Forschungsstandorte in Deutschland (Münster, Jena) und drei Forschungslabore in Afrika (Brazzaville in der Republik Kongo, Ile-Ife in Nigeria, Lambaréné in Gabun) beteiligt.Wir erhoffen uns, durch den Vergleich von Afrikanern und Deutschen die Faktoren finden zu können, die die weite Verbreitung von PVL-positiven S. aureus Isolaten in Afrika erklären. Erst wenn die Faktoren für die starke Verbreitung bekannt sind, könnte man geeignete Maßnahmen zur Infektionskontrolle entwickeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Gabun, Kongo, Nigeria
ausländ. Mitantragstellerinnen / ausländische Mitantragsteller
Dr. Abraham Alabi; Professorin Dr. Francine Ntoumi; Dr. Adebayo Shittu