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Qualität naturwissenschaftlicher Bildung in der Kita: Einflussfaktoren auf Seiten der Fachkräfte und der Institution

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405651961
 
Naturwissenschaften sind ein wichtiger Bildungsbereich in der Kindertageseinrichtung, der viele Bezüge zu Alltags- und Spielsituationen von jüngeren Kindern aufweist. Entsprechend ist er aus der Perspektive einer situationsorientierten Pädagogik, die in Deutschland weit verbreitet ist, gut geeignet für frühe Bildungsprozesse. Die Initiierung solcher Bildungsprozesse erfordert hohe professionelle Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte, z.B. bildungsrelevante Situationen zu erkennen und kognitiv anregend zu begleiten. Gemäß dem strukturell-prozessualen Modell (u.a. Kluczniok & Roßbach, 2014) sind auch Merkmale der Einrichtung eine Voraussetzung einer hohen Prozessqualität. Die Prozessqualität von Lerngelegenheiten ist neben den individuellen Voraussetzungen von Kindern ausschlaggebend für die Kompetenzentwicklung der Kinder. Obgleich die empirische Forschung zu frühkindlichen Bildungsansätzen in den letzten Jahren ausgebaut wurde, ist über die Umsetzung naturwissenschaftlicher Bildung in Deutschland bislang wenig bekannt. Insbesondere die Bedingungsfaktoren hoher Prozessqualität auf Seiten der pädagogischen Fachkraft sowie der Kita sind bisher kaum erforscht. Die Aufmerksamkeit in diesem Vorhaben wird auf die Prozessqualität und zwar insbesondere auf die naturwissenschaftsspezifische Prozessqualität in der Kita gelegt. Dabei werden eine bereichsspezifische und eine -übergreifende Perspektive miteinander verknüpft. Ziel des Vorhabens ist es, die Zusammenhänge zwischen institutionellen Voraussetzungen, Kompetenzen der pädagogischen Fachkraft und der Initiierung und der Qualität der Begleitung von alltagsintegrierten naturwissenschaftsspezifischen Lerngelegenheiten zu untersuchen. In einem querschnittlichen Design werden Daten auf der Ebene der Einrichtung, der Prozessebene und der pädagogischen Fachkraft erhoben. Die Stichprobe umfasst 60 Einrichtungen bzw. Fachkräfte. Es werden quantitative Befragungen der Einrichtungsleitung (u.a. Umsetzung des Bildungsbereichs Naturwissenschaften, ausgewählte Strukturmerkmale) sowie der pädagogischen Fachkräfte (u.a. Überzeugungen und motivationale Merkmale) mit Testungen der Fachkräfte (Wissen und Erkennen von Alltagssituationen mit naturwissenschaftlichem Bildungspotenzial) und standardisierten Beobachtungen der Prozessqualität kombiniert. Die standardisierten Beobachtungen umfassen Life-Beobachtungen des Alltagsgeschehens und Videoaufnahmen teilstandardisierter Alltagssituationen, in der die Fachkräfte den Hinweis erhalten, einen naturwissenschaftlichen Aspekt aufzugreifen. Etablierte Ratinginstrumente werden dabei um z.T. neu zu entwickelnde naturwissenschaftsspezifische Skalen ergänzt. Die Studie liefert einen theoretischen Ertrag zum verbesserten Verständnis der Einflussfaktoren bereichsspezifischer Prozessqualität sowie einen praktischen Ertrag zur Weiterentwicklung der Qualität frühkindlicher Bildungsinstitutionen sowie der Professionalisierung pädagogischer Fachkräfte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Michaela Hopf
 
 

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