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Die therapeutische Bedeutung von anti-inflammatorischem developmental endothelial locus-1 (Del-1) für die Angiotensin-induzierte kardiovaskuläre Degeneration und Hypertonie

Fachliche Zuordnung Anatomie und Physiologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405854374
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Bluthochdruck (Hypertonie) ist definiert als abnormaler Anstieg des arteriellen Blutdrucks. Hypertonie stellt eine große gesundheitliche und sozioökonomische Belastung dar und gilt als nicht-infektiöse Pandemie, da derzeit 1,5 Milliarden Menschen weltweit Bluthochdruck haben. Fünfzig Prozent der Erwachsenen über 55 Jahre in Deutschland sind von Bluthochdruck betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnete Bluthochdruck als stillen Killer, ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit. Die Bezeichnung ist gerechtfertigt, da der Bluthochdruck keine wesentlichen Symptome aufweist, jedoch weltweit der häufigste Sterblichkeitsfaktor ist. Da Bluthochdruck eine Hauptursache für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität ist, tragen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wesentlich zu diesen Sterblichkeitsraten bei. Obwohl viele blutdrucksenkende Medikamente zur Verfügung stehen, hat nur jede/r fünfte Patient*in den arteriellen Druck unter Kontrolle. Diese ernüchternde Tatsache basiert weitgehend auf dem Mangel an Wissen über die Ursache der Hypertonie. Daher ist die aktuelle Therapie rein symptomatisch und nicht gegen mögliche Ursachen gerichtet. Um eine Ursache von Bluthochdruck zu behandeln, müssen Mechanismen seiner Ätiologie verstanden werden. Inzwischen ist bekannt, dass das Immunsystem eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielt. Darauf aufbauend entstanden neue Behandlungskonzepte, die auf das Immunsystem abzielen sollen. Aufgrund der Komplexität und physiologischen Bedeutung des Systems müssen detaillierte Immunmechanismen während des Bluthochdrucks erforscht werden, bevor das Immunsystem bei Bluthochdruck präzise und sicher therapeutisch moduliert werden kann. Wir untersuchten die Rolle des endogenen entzündungshemmenden Faktors DEL-1, der von Endothelzellen produziert wird. Wir verwendeten mehrere Modelle, sowohl Mausmodelle als auch menschliches Gewebe, um seine Wirkungen zu untersuchen. Wir fanden heraus, dass DEL-1 ein starker entzündungshemmender Faktor bei Bluthochdruck ist, der vor kardiovaskulären Organschäden und abnormaler Erhöhung des arteriellen Drucks schützt. Des Weiteren schützt DEL-1 vor kardialer konzentrischer Hypertrophie und Aortensteifigkeit. Es wirkt durch die Hemmung der Aktivierung von MMP2, eines Enzyms, das für den Abbau von elastischen Fasern in der Aortenwand und damit erhöhter Aortensteifigkeit verantwortlich ist. Zusätzlich aktiviert DEL-1 entzündungshemmende T-Zellen, die die negativen Auswirkungen des Immunsystems bei Bluthochdruck weiter verringern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass seine Wirkmechanismen immunmodulatorisch und nicht immunsuppressiv sind, daher hat DEL-1 das Potenzial, die schädliche Immunantwort bei Bluthochdruck zu verringern und vor Herz-Kreislauf-Schäden durch Bluthochdruck zu schützen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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