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Africa Research, Implementation Science, and Education Network (ARISE)
Antragsteller
Dr. Jan-Walter De Neve
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405898232
Die Adoleszenz ist eine entscheidende Entwicklungsphase im Leben und Veränderungen in der Adoleszenz haben gesundheitliche Auswirkungen auf den Lebensverlauf. Da Afrika die jüngste Bevölkerung der Welt hat, stellen die Heranwachsenden dort eine Chance zur Verbesserung der Gesundheit in dieser Region dar. Die Geburtenrate unter Heranwachsenden in Afrika liegt bei über 200 Geburten pro 1.000 Mädchen. Mehr als 80 % der mit dem humanen Immundefizienzvirus lebenden Heranwachsenden leben in Afrika; damit trägt diese Region die Hauptlast der HIV-Epidemie. Selbstverletzungen, zwischenmenschliche Gewalt und Verletzungen im Straßenverkehr sind die wichtigsten Faktoren für die Sterblichkeit bei Heranwachsenden, wobei auch Todesfälle durch Infektionskrankheiten wie Infektionen der unteren Atemwege, Malaria, Tuberkulose und Durchfallerkrankungen weiterhin häufig vorkommen. Über die Einstellungen und Verhaltensweisen von Heranwachsenden in Afrika sowie über deren Risiko- und Schutzfaktoren ist hingegen nur wenig bekannt. Bei den Indikatoren für die Gesundheit von Heranwachsenden bestehen nach wie vor Lücken etwa hinsichtlich des ungefähren Alters, in dem sie erste sexuelle Erfahrungen machen, sowie hinsichtlich der Prävalenz sexueller Gewalt. Es fehlen Daten für viele Länder in dieser Region und es stehen nur wenige nach Alter und Geschlecht getrennte Daten für Heranwachsende zur Verfügung. Dies hat das umfassende Verständnis der Gesundheit von Heranwachsenden und deren mögliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Region erschwert. Um diese großen Wissenslücken in Bezug auf die Gesundheit von Heranwachsenden zu verringern, hat sich vor kurzem ein wissenschaftliches Netzwerk gebildet, das Nachwuchsforscher und Institutionen aus sechs afrikanischen Ländern zusammenbringen und die Forschungs- und Ausbildungskapazitäten verbessern soll: das Africa Research, Implementation Science, and Education Network (ARISE Network). Zusammenkünfte des ARISE Netzwerks werden von der Africa Academy for Public Health (AAPH) in Zusammenarbeit mit den führenden Einrichtungen in Afrika sowie Institutionen weiter im Norden wie das Heidelberg Institute of Public Health (HIPH) und die Harvard T.H. Chan School of Public Health (HSPH) einberufen. Unter anderem führt das Netzwerk Gespräche mit dem Ziel, Schwerpunkte zu bilden und Pläne zu entwerfen, anhand derer sinnvolle und kooperative Anstrengungen zur Untersuchung der öffentlichen Gesundheit und zum Aufbau von Kapazitäten vorangebracht werden, die sich auf die Gesundheit von Heranwachsenden sowie auf die Implementierungswissenschaft konzentrieren. Die aktuellen Vorschläge für Ergebnisse umfassen: (i) die Erweiterung des ARISE Netzwerks um drei zusätzliche Standorte; (ii) eine engere Verbindung zwischen der Universität Heidelberg und der internationalen Forschungsgemeinschaft; (iii) wissenschaftliche Artikel mit hoher Wirkung; (iv) wegbereitender Kapazitätsaufbau; (v) wirkungsvolle Verbreitung der wissenschaftlichen Ergebnisse.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke