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Evolution und Ausbreitung der Mammutiden (Proboscidea, Mammlia)

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407305594
 
Wo und wie entstand die Gattung Mammut (Proboscidea, Mammutidae)Die Geschichte der Nordamerikanischen Mammutidae, einer kleinen Gruppe der Elefantenartigen, soll untersucht werden. Dabei geht es besonders um den Übergang von Zygolophodon zu Mammut. In der europäischen Literatur wird traditionell angenommen, dass sich die Gattung Mammut in Europa entwickelt hat und erst im Pliozän nach Nordamerika eingewandert ist, während die amerikanischen Autoren einen endemischen Ursprung aus früheren, miozänen Immigranten postulieren. Der Widerspruch basiert vor allem auch auf der begrenzten Zahl aussagekräftiger Fossilfunde von Mammutiden. Der Antragsteller hat kürzlich drei bisher unbeschriebene, aber höchst aufschlussreiche Fossilien in Museen/Sammlungen lokalisieren können, die zwar schon vor Jahrzehnten ausgegraben, aber nie publiziert wurden. Es handelt sich um einen Schädel mit Unterkiefer in einem technischen Museum (OMSI) in Portland Oregon, sowie einen Oberkiefer und Unterkiefer einer anderen Art an der Universität von Oregon, in Eugene OR. Das stratigraphische Alter der Funde konnte mit Hilfe der amerikanischen Kollegen geklärt werden. Sie stammen aus dem Miozän. Damit kann eine wesentliche Fund- und Informationslücke verkleinert oder gar geschlossen werden. Zusätzlich soll das Cranium von Zygolophoodn proavus, dem einzigen Schädelfund dieser Gattung aus Nordamerika, aufbewahrt im R. Alf Museum in Claremont CA, zum Vergleich herangezogen werden. Letztere Untersuchung ist in Zusammenarbeit mit Don Lofgren (R. Alf Museum) geplant. Auf der europäischen Seite wird ein unpubliziertes Teilskelett von Mammut aus dem Pliozän untersucht, das in Schleusingen (Thüringen) aufbewahrt wird. Es gehört zu den spätesten Mammutiden Europas, ist das beste erhaltene Teilskelett Mitteleuropas und ist deswegen für den Vergleich mit der amerikanischen Entwicklungslinie von besonderer Bedeutung.Im Wesentlichen werden Reisemittel beantragt, damit der Antragsteller die Untersuchungen gemeinsam mit PD Ursula Göhlich, Wien, einer Spezialistin für neogene Proboscidea in Portland OR, Eugene OR und in Claremont CA durchführen kann. WvK ist auf Zahnmorphologie und die Kauweise der Proboscidea spezialisiert, während UG langjährige Erfahrung und detaillierte Kenntnisse zur Systematik der fossilen Proboscidea, zur palaeogeographischen Verbreitung, zur cranialen und postcranialen Anatomie und zur Ernährungsweise mitbringt. Es liegen bereits alle Zustimmungen von Seiten der amerikanischen Kollegen der verschiedenen Sammlungen für die Bearbeitung der aufgelisteten Fossilien vor.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Mitverantwortlich(e) Privatdozentin Dr. Ursula Göhlich
 
 

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