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Training medialer Zeichenkompetenz im Kindergartenalter
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Gerhild Nieding, seit 3/2021; Professor Dr. Peter Ohler, seit 11/2021
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 408273961
Mediale Zeichenkompetenz (MZK) ist der dominante Aspekt von Medienkompetenz, der im Kindergartenalter erworben wird. Sie umfasst insbesondere das Verstehen von den in verschiedensten (Kinder-) Medien verwendeten Zeichenelementen, -relationen und -systemen mit ihren medienübergreifenden Gemeinsamkeiten, Unterschieden und Besonderheiten. Eigene Vorarbeiten zeigten, dass MZK bereits im Kindergartenalter einen wichtigen Prädiktor für den Erwerb akademischer Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und mathematischen Kompetenzen darstellt. Das hier beantragte Projekt hat zum Ziel, ein computerbasiertes Trainingsprogramm zur Förderung der MZK von 4- bis 5-Jährigen zu entwickeln und implementieren, das in Kindergärten mit geringem personellen Aufwand eingesetzt werden kann. Das Programm besteht aus Modulen, die sich in unseren Vorarbeiten als relevant herausgestellt haben. Ein weiteres Ziel ist es, die Effektivität des Programms mit N = 400 Kindern experimentell zu überprüfen. Zum Zweck dieser Evaluation des Trainingsprogramms werden in einem Pre-Post-Follow-up-Test-Design Kinder, die mit diesem Programm trainiert wurden, mit drei Kontrollgruppen verglichen. Kontrollgruppe 1 erhält ein klassisches produktionstechnisch orientiertes Medientraining, das durch eine real anwesende Lehrperson realisiert wird. Hiermit soll die Annahme überprüft werden, dass das neu zu entwickelnde computervermittelte Trainingsprogramm, bei dem eine Erzieherin lediglich als Unterstützung dient, bei weit geringerem Personaleinsatz hypothesenkonform effizienter ist. Kontrollgruppe 2 erhält das Denktraining nach Klauer (1989, 1991) in der Online-Version von Lenhard, Lenhard und Klauer (2011). Das Denktraining ist auf die Förderung des induktiven Denkens ausgerichtet und es erlaubt die fluide Intelligenz längerfristig zu steigern. Hier handelt es sich um einen herausfordernden Konkurrenten des MZK-Trainings, da eigene Studien zeigten, dass Intelligenz ebenfalls einen guten Prädiktor für den Erwerb akademischer Fähigkeiten darstellt. Die dritte Kontrollgruppe erhält sowohl das MZK- als auch das Denktraining, die vierte Kontrollgruppe erhält kein Training. Als abhängige Variablen werden MZK, Lese-Rechtschreibkompetenz bzw. deren Vorläufer, mathematische Kompetenzen und deren Vorläufer, Intelligenz, Arbeitsgedächtnis und soziale Fähigkeiten unmittelbar nach Beendigung der Trainingsprogramme sowie sechs und 18 Monate später erhoben. Zu einem weiteren Messzeitpunkt wird in einem weiteren Experiment zur Lernwirksamkeit von Medienkompetenz erhoben, ob sich dievier Gruppen hinsichtlich ihrer Fähigkeit, aus verschiedenen Medien Wissen zu erwerben, unterscheiden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerinnen
Dr. Anna Katharina Diergarten, bis 2/2021; Dr. Sabine Völkel, bis 11/2021