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Frühe maternale Risikofaktoren von Entwicklungsstörungen.

Antragstellerin Dr. Ravit Hadar
Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409305455
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Eine maternale Infektion, die zu einer maternalen Immunaktivierung (MIA) führt, wurde in epidemiologischen und retrospektiven Studien am Menschen wiederholt als umweltbedingter Risikofaktor für neuropsychiatrische Entwicklungsstörungen (NDs) bei den Nachkommen identifiziert. Retrospektive menschliche Daten zeigen, dass die Anfälligkeit für NDs sogar noch erhöht werden kann, wenn MIA in Kombination mit weiteren mütterlichen Beeinträchtigungen auftritt. Entsprechend gilt maternaler Stress im Jugendalter (vor der Fortpflanzung) aufgrund von erhöhtem Alkoholkonsum könnte als Risikofaktor für die nachfolgenden Generationen mit Blick auf die Gehirnentwicklung und das Verhalten. Vor diesem Hintergrund untersuchten wir in diesem Projekt die Auswirkungen von Riskfaktoren vor und während der Reproduktion. Wir untersuchten, ob exzessiver Alkoholkonsum im Jugendalter (vor der Fortpflanzung) mit oder ohne MIA den neurologischen Entwicklungsverlauf zukünftiger Generationen beeinflusst. Die Studie zielte auch darauf ab, die zeitliche Manifestation von neuropsychiatrischen Entwicklungsstörungen zu beschreiben, die auf den Alkoholkonsum der Mutter mit und ohne MIA zurückzuführen sind. Alle Verhaltensund neurobiologischen Untersuchungen der Nachkommen wurden an weiblichen und männlichen Tieren durchgeführt, um mögliche Geschlechtsunterschiede darzustellen. Schließlich zielte die Studie darauf ab, Biomarker für bestimmte Endo-Phänotypen zu identifizieren. Wie könnten zeigen, dass mütterlicher Alkoholkonsum vor der Fortpflanzung zu verändertem Verhalten, neuroanatomischen Veränderungen sowie einer abnormalen Stressachse bei den Nachkommen führte. Neuroanatomische und Stressachsenanomalien sind geschlechtsabhängig. Darüber hinaus ergab die Studie, dass die Aktivierung des maternalen Immunsystems während der Schwangerschaft die Darmpermeabilität und das Mikrobiom der Nachkommen beeinflusst.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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