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Dialog und Diplomatie. Eine Studie zur Beteiligung des Vatikans und des Ökumenischen Rats der Kirchen an den hinduistisch-christlichen Beziehungen

Antragstellerin Dr. Melanie Barbato
Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411280951
 
Das Projekt untersucht anhand von Beispielen des hinduistisch-christlichen Dialogs, wie zwei große religiöse Organisationen mit der Herausforderung umgehen, in ihrer offiziellen Kommunikation eine Brücke zwischen politischen und religiösen Elementen zu schlagen. 'Dialog und Diplomatie' wird eine Diskursanalyse zur Beteiligung von Vatikan und Ökumenischem Rat der Kirchen im hinduistisch-christlichen Dialog liefern, einschließlich einer Inhaltsanalyse der offiziellen katholischen und ökumenischen Dokumente. Im Kontext von Globalisierung, Migration, und gewalttätigem Fundamentalismus wird der interreligiöse Dialog auf der höchsten Ebene immer mehr als eine wichtige Aktivität des öffentlichen Diskurses und der Global Governance wahrgenommen. Forschung zu den Mechanismen der high-level interreligiösen Beziehungen ist jedoch noch immer rar, ebenso wie theoretische Bemühungen, diese Form der Kommunikation zu konzeptualisieren. Ausgehend von den theoretischen Ansätzen von Luhmann und Bourdieu, aber auch unter Berücksichtigung der postkolonialen Kritik an der Unterscheidung von Religion und Politik, bietet ‚Dialog und Diplomatie‘ eine vertiefte Analyse zu den Mitteln, mit denen in den interreligiösen Beziehungen die pluralen Interessen zwischen theologischem Dialog und öffentlicher Diplomatie aushandelt werden. Die Studie liefert eine Diskursanalyse, einschließlich einer software-gestützten Textanalyse, zu den offiziellen Beziehungen von zwei der bedeutendsten Akteure der weltweit größten Religionsgemeinschaft (Christentum) mit Vertretern der drittgrößten Religionsgemeinschaft (Hinduismus). Die Fallbeispiele analysieren zwei sehr unterschiedliche Akteure im hinduistisch-christlichen Dialog: den hierarchisch strukturierten Vatikan und den von starker innerer Pluralität geprägten Ökumenischen Rat der Kirchen, eine der größten ökumenischen Organisationen. 'Dialog und Diplomatie' wird die theologischen und politischen Elemente untersuchen, aus denen der hochrangige hinduistisch-christliche Dialog eine gemeinsame Sprache von interreligiöser Interaktion und interreligiösem Aktivismus entwickelt. Der Dialog zwischen Christen und Hindus wurde gewählt, da diese beiden Traditionen historisch verflochten sind, besonders durch die Erfahrung des Kolonialismus, aber auch sehr unterschiedlich, so dass geeignete Strukturen und eine gemeinsame Sprache aktiv gesucht werden müssen. Durch die Analyse der offiziellen Dokumente des Vatikan und Ökumenischen Rats der Kirchen sucht 'Dokumente im hochrangigen interreligiösen Dialog' und seiner Verwendungszwecke, Stärken und Schwächen zu gewinnen. Es fragt anhand von Beispielen des hinduistisch-christlichen Dialogs wie substanzieller interreligiöser Dialog in Fällen von starker sozialer und religiöser Diversität, auch innerhalb der Gemeinschaften, gefördert und institutionell organisiert werden kann. Die Forschungsergebnisse sollen sowohl der akademischen Gemeinschaft wie den Akteuren im Dialog dienen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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