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Wissenschaftliche Erschließung der griechischen Handschriften der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB)

Antragstellerin Dr. Anne Lipp
Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Griechische und Lateinische Philologie
Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411805648
 
Ziel des Projekts ist die wissenschaftliche Tiefenerschließung der griechischen Handschriften der SLUB Dresden und der SUB Göttingen gemäß der DFG-Richtlinien Handschriftenkatalogisierung und unter Einbeziehung der internationalen Katalogisierungsstandards für griechische Handschriften. Die Erschließungsarbeiten sind am Handschriftenzentrum der UB Leipzig angesiedelt. Der Projektbestand umfasst insgesamt 180 griechische Manuskripte, darunter 90 aus der byzantinischen und postbyzantinischen Zeit sowie 90 Zeugnisse westlich-gelehrter Rezeption des griechisch-byzantinischen Patrimoniums aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Die zu bearbeitenden Manuskripte decken ein breites inhaltliches Spektrum ab, das von Bibeltexten, Liturgie und Theologie über antike und byzantinisch-neugriechische dichterische Werke bis hin zu Grammatik, Rhetorik, Lexikographie, Philosophie und Historiographie reicht; auch naturkundliche, mathematische und alchemistische Texte sind enthalten. Hinsichtlich der Altersstruktur der mittelalterlich-byzantinischen Handschriftengruppe weist der Projektbestand mit 35 Stücken eine hohe Anzahl von Stücken auf, die vor dem 15. Jh. entstanden sind. Das Projekt bietet ein großes Potential für eine grundsätzliche Neubewertung der zu bearbeitenden Objekte. Für beide Sammlungen liegen Kataloge des späten 19. Jahrhunderts vor, die einen historischen Wissensstand abbilden und entsprechend überholt sind. Gerade in Bezug auf materiell-kodikologische Daten enthalten beide Kataloge kaum ausreichende Informationen und können den aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen deshalb nur bedingt genügen. Auch die heutige Bestandssituation wird durch die Kataloge nicht zuverlässig abgebildet. Dies betrifft zum einen Neuzugänge und Neufunde, zum anderen Kriegsverluste und Veränderungen des Erhaltungszustands. Eine Tiefenerschließung nach heutigem Standard soll dazu führen, dass die griechischen Handschriften in Dresden und Göttingen von der Forschung erstmals in ihrer überlieferungs- und wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung wahrgenommen werden können. Gleichzeitig wird das Projekt eine Fülle von kodikologisch-historischen Daten liefern, die ein Verständnis der jeweiligen Manuskripte in ihrem spezifischen Entstehungs- und Gebrauchskontext erst möglich machen. Als eine neue Komponente in der zweiten Projektphase kommt eine begleitende Digitalisierung des Projektbestands hinzu. Während des DFG-Moratoriums hat SLUB freiwillig als Zusatzleistung einen Großteil des Projektbestands bereits in Phase 1 digitalisiert hat, wird die Digitalisierung der verbleibenden 11 Handschriften der SLUB sowie des gesamten Graeca-Bestands der SUB in Eigenleistung der beiden Häuser durchgeführt. Nach Abschluss des Projekts werden damit die Sammlungen der griechischen Handschriften der SLUB und der SUB sowohl hinsichtlich ihrer Erschließungsdaten als auch ihrer digitalen Präsentation vollständig und nach modernsten Standards für eine Nutzung durch die Forschung bereitstehen.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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