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Energy-efficient syntheses of intermetallic compounds using a microwave-assisted polyol process. Elucidation of the reaction process towards the development of adapted reaction conditions for the production of tailor-made nanostructured materials.

Subject Area Solid State and Surface Chemistry, Material Synthesis
Term from 2018 to 2023
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 413437826
 
Final Report Year 2023

Final Report Abstract

In den letzten Jahrzenten wurde der Polyol-Prozess intensiv genutzt, (inter)metallische Nanopartikel zu synthetisieren, wobei jedoch die Reaktionswege und Bildungsmechanismen kaum experimentell untersucht wurden. Ein besseres Verständnis der einzelnen Reaktionsschritte sollte jedoch eine Syntheseoptimierung und das gezielte Design neuer Systeme erlauben, sowie eine Kontrolle der Form und Größe der Produktpartikel, was für mögliche Anwendungen essentiell ist. Im ersten Teilprojekt haben wir daher gezielt vier bismuthaltige intermetallische Systeme untersucht, um deren Bildungsmechanismen aufzuklären und Einflüsse verschiedener Prozessparameter zu identifizieren. Dazu wurden neben Röntgenbeugung (XRD), Raster-Elektronenmikroskopie (SEM) und verschiedenen spektroskopischen Charakterisierungstechniken (IR, UV/Vis, EDX, XPS) an End- und Zwischenprodukten auch in-situ Messungen (XRD, Leitfähigkeit, Redoxpotential, Lichtstreuung) durchgeführt, um einen umfassendes Bild des Reaktionsverlaufs zu gewinnen. Trotz der Verwendung sehr ähnlicher Ausgangsstoffe und Reaktionsbedingungen unterscheiden sich die Reduktionsverläufe und die Phasenbildungen in den Systemen Bi-Ni, Bi-Ir, und Bi-Rh/Bi-Pd erheblich voneinander. So verläuft die Synthese von BiNi über isolierbare Bi@Ni Kern-Schale-Nanopartikel, während bei der Herstellung von Bi2Ir das bislang unbekannt Suboxid Bi4Ir2O als Zwischenprodukt isoliert und strukturell beschrieben werden konnte. α-Bi2Rh und γ-BiPd hingegen entstehen nach sukzessiver Reduktion der Metallkationen und Eindiffusion von elementarem Bismut in die Edelmetallpartikel. Im zweiten Teilprojekt stand die Erweiterung der Polyolmethode zur Herstellung ternärer Verbindungen, insbesondere von Verbindungen des Heusler-Typs, im Mittelpunkt. Die Herausforderung bestand darin, die (nahezu) gleichzeitige Reduktion von drei Metallionen mit unterschiedlichen Redoxpotentialen ohne Zusatz weiterer Reduktionsmittel zu erreichen und die Fällung von binären Konkurrenzprodukten zu verhindern. Hier konnten z. B. die beiden neuen Heusler-Verbindungen NiRh2Sb und CuRh2Sb hergestellt und charakterisisert werden. Die mikrowellengestützte Polyolreduktion ergab Partikel von 3-6 nm Durchmessern, während durch konventionelle Hochtemperatursynthese verwachsene mikrokristalline Proben liefert. NiRh2Sb ist eine orthorhombische Heusler-Verbindung. CuRh2Sb ist dimorph; je nach Synthesebedingungen nimmt es entweder die kubische L21-Struktur oder eine tetragonal verzerrte Variante davon ein. Der Übergang zwischen beiden Polymorphen kann auf eine reversible Jahn-Teller-Bandverzerrung zurückgeführt werden. Beide Verbindungen zeigen metallische Leitfähigkeit und Pauli- Paramagnetismus ohne magnetische Ordnung oberhalb von 2 K. Nanopartikel beider Heusler-Phasen weisen verhältismäßig niedrige Überspannungen bei der Wasserstoffentwicklungsreaktion (HER) und bei der Sauerstoffentwicklungsreaktion (OER) auf und zeigen daher ausgezeichnete Aktivität in der Wasserelektrolyse, die mit der Aktivität von kommerziellen Pt/C- und RuO2-Katalysatoren vergleichbar oder sogar besser ist.

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