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Transformative Bildlichkeit: Zum Spannungsfeld von Bild und Gesellschaft

Antragstellerin Professorin Dr. Claudia Dreke, seit 4/2020
Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Empirische Sozialforschung
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 413866949
 
Das Netzwerk stellt eine interdisziplinäre Theorieentwicklung zur gegenwärtigen Transformation der Bildforschung in Aussicht. Hierzu werden Methoden der Soziologie, Erziehungs-, Kommunikations- und Medienwissenschaft aufeinander bezogen, um den Zusammenhang von Bild und Gesellschaft grundlagentheoretisch zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Ziel des DFG-Netzwerkes ist es, die verschiedenen Relationen von Bildlichkeit und Gesellschaft aus interdisziplinärer Perspektive zu erfassen und systematisch zu beschreiben. Unsere analytische und theoretische Auseinandersetzung fokussiert darauf, die genuine Wirkweise der bildlichen Wirklichkeitskonstitution und deren soziale Effekte zu bestimmen. Bei aller Unterschiedlichkeit der disziplinären Zugänge besteht der Tenor des Netzwerkes darin, Bilder in ihrer materiellen Ausdrucksform als Ausgangspunkt dieser methodisch-theoretischen Auseinandersetzung zu nehmen, um die Potentiale sowie die spezifischen Wirkungsweisen des Bildlichen in sozialen Kontexten nachzeichnen zu können. Es gilt, die enge Relation zwischen Bild und Gesellschaft in den Blick zu nehmen und dabei stets Bild-Präsenz und (sozial-historische) Bild-Kontexte in ihrem Spannungsverhältnis zu beschreiben. Das Netzwerk Transformative Bildlichkeit fokussiert dabei auf drei theoretische Transformationen:I. Synästhetik: hier wird für eine Rückbesinnung auf die Affektivität von Bildern plädiert, die nicht im Sehsinn aufgeht, sondern weitere Sinne (z.B. Hören, Fühlen) einschließt. II. Imaginäres: dabei wird das Wechselverhältnis von Bild, Medialität und Potentialität als wesentlicher Wirkungszusammenhang etabliert und untersucht.III. Macht: hier soll verstärkt die Wirkmacht der Bildlichkeit als konstitutiver Teil von Machtverhältnissen in sozialen Kontexten verstanden und analysiert werden.Die theoretische Fokussierung wird im angestrebten Netzwerk empirisch gestützt. Damit soll es gelingen, eine gegenstandsadäquate Theoriesprache zu entwickeln, die der Bildsprache und ihrer sozialen Aushandlung möglichst nahe kommt. Der empirische Zugriff erfolgt zum einen themenzentriert, indem (A) Bild-Praktiken im Kontext von Flucht und Migration untersucht werden; zum anderen medienzentriert, wobei (B) Bild-Praktiken in sozialen Medien herangezogen werden. Dem Netzwerk geht es darum, auf Grundlage materialer Analysen die transformativen Relationen von Bild und Sozialität genauer zu fassen. Dabei sollen die sozial- und kulturwissenschaftlichen Begrifflichkeiten interdisziplinär erweitert werden, um eine analytische Perspektive zu ermöglichen, die sich von der Abbild- und Repräsentationslogik loslöst. Gerade der eng gefasste Bildbegriff in Kombination mit dem Fokus auf mediale Grenzüberschreitungen und Mischverhältnisse, bietet ein geeignetes Fundament für eine transformative Theorie der Bildlichkeit, die das Wechselverhältnis von Bild und Gesellschaft zu fassen vermag.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Ehemalige Antragstellerinnen / Ehemalige Antragsteller Dr. Heike Kanter, von 4/2019 bis 3/2020; Dr. Johannes Marent, bis 3/2019
 
 

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