Paläoumwelttrends und deren Saisonalitäten im Früh- bis Mittelholozän Andalusiens

• Antragsteller: Professor Dr. Dominik Faust
• Fachliche Zuordnung: Physische Geographie ; Paläontologie
• Förderung: Förderung von 2018 bis 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 413891779

In zwei von der DFG geförderten Projekten wurden grundlegende Kenntnisse zu früh und mittelholozänen Umweltbedingungen anhand fluvialer Dynamik und Sedimentation in West- und Ostandalusiens erworben. Die dem neuen Projekt zugrundeliegenden Erkenntnisse beziehen sich auf die Flüsse Guadalete (Unterlauf) und Galera (Mittellauf). Hierbei gelang es, das betreffende Zeitfenster (9 – 5 ka) anhand von Bodenbildungen und Hochflutsedimenten in einer Mächtigkeit von 4,5m am unteren Guadalete (Wolf et al. 2013; Profil La Ina 3) und anhand von 5m mächtigen Tufa-Bildungen am mittleren Galera hoch (Guadalete) bis sehr hoch (Galera) aufzulösen. Die Kalksinter am Galera wurden durch Regenwasser gespeist (s. tufa models nach PEDLEY 2009) und eignen sich in hervorragender Weise für Isotopenanalysen und spezielle geochemische Verfahren, die im Rahmen des beantragten Projektes durchgeführt werden. Eine besondere methodische Herausforderung in dem hier beantragten Projekt liegt in der Verzahnung zweier Ansätze und gilt als Testlauf. Zum Einen werden die Paläoumwelttrends anhand der besonderen Eigenschaften der fluvialen Sedimente (Mollusken und Sinterbildungen) für die betreffende Zeitscheibe noch detaillierter erfasst. Zum Anderen wird versucht, über einen sklerochronologischen Ansatz die saisonalen Schwankungen von Umweltbedingungen anhand der Zusammensetzung stabiler Kohlenstoff (δ13C)- und Sauerstoff (δ18O)-Isotope von Gehäusen adulter Schnecken in bestimmten, genau datierter Sedimentlagen, zu ermitteln. Derartige sklerochronologische Daten können sub- und interannuelle Informationen über Temperatur und Niederschlag liefern, und vervollständigen damit ein Bild der vergangenen Umweltvariabilität auf Zeitskalen der menschlichen Wahrnehmung. Wir denken, dass die Verzahnung beider Ansätze zu einer hohen Auflösung unserer Archive beiträgt und damit einer substanziellen Interpretation den Weg ebnet.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Spanien
• Kooperationspartner: Professor Dr. Fernando Diaz del Olmo; Professor Dr. Francisco García-Tortosa