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Zur Neuerfindung der Entwicklungstheorie: Post-Development theoretisieren

Antragsteller Professor Dr. Aram Ziai
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 414359894
 
Das Projekt zielt auf die Überwindung der fortwährenden Paradigmenkrise in der Entwicklungstheorie durch eine systematische Theoretisierung von Post-Development Ansätzen. Die Paradigmenkrise ist mit der Erbschaft eines eurozentrischen Evolutionismus in der Entwicklungstheorie verknüpft, der zu einer recht engen Vorstellung davon führt, wie eine gute, "entwickelte" Gesellschaft aussehen kann. Post-Development Ansätze ermöglichen durch ihre Kritik an Eurozentrismus und Machtverhältnissen und insbesondere durch ihren Fokus auf nichtwestliche Modelle der Politik, der Ökonomie und des Wissens eine Erweiterung des Horizonts, eine Neuerfindung der Entwicklungstheorie, die sich vollständig von jenem Evolutionismus verabschiedet, der die Disziplin in der Vergangenheit prägte – und dies teilweise heute noch tut. Um zu dieser Neuerfindung beizutragen, wird das Projekt die umfangreiche Literatur zu Post-Development Konzepten und Praktiken aufarbeiten und analysieren, mit dem Ziel einer systematischen Theoretisierung dieser Perspektive. Anknüpfend an die wissenschaftliche Debatte einschließlich der am Post-Development geübten Kritik wird das Projekt unterschiedliche Varianten des Post-Development klassifizieren, die Tragfähigkeit und Wünschbarkeit der von ihnen propagierten Alternativen untersuchen, die Verschiebung in der Post-Development Literatur hin zu einem konstruktiveren Ansatz nachzeichnen, Geschlechterverhältnisse im Post-Development betrachten und seine theoretischen Ambivalenzen klären. Auf dieser Grundlage wird die Theoretisierung von Post-Development zu einer Neuerfindung der Entwicklungstheorie beitragen, die Eurozentrismus und Machtverhältnisse in der "Entwicklung" berücksichtigt, ohne das Streben nach materiellen Verbesserungen auf globaler Ebene aufzugeben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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