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Herausforderungen und Möglichkeiten der Sakralraumtransformation in Aachen und Leipzig: Architektonische Perspektiven

Antragsteller Professor Ulrich Königs
Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387623040
 
Die architektonische Gestalt des Sakralraumes kann als die zentrale Wahrnehmungsebene angenommen werden, mit der die jeweiligen Institutionen, die Funktionen und die handelnden Personen in Verbindung gebracht werden. Bei einer möglichen Transformation, sei sie institutionell, funktional oder technisch motiviert, kommt daher der architektonischen Ausformung des Veränderungsprozesses eine zentrale Bedeutung zu. Aus architektonischer Perspektive steht in der Regel die zukünftig beabsichtigte Nutzung im Mittelpunkt der Betrachtung. Die weitere Nutzung als Kirchenraum, die Umnutzung mit erweiterten liturgischen Inhalten, eine Transformation mit kirchennaher Nutzung oder mit kirchenferner Nutzung hat unmittelbaren Einfluss auf die architektonische Gestalt. Die Vorstellungskraft der handelnden Akteure und der Entscheidungsträger über diese architektonischen Perspektiven ist jedoch oftmals limitiert, weil sie nicht über die entsprechende Professionalität von Architekten verfügen. Im diesen Teilprojekt werden deshalb räumlich – architektonische Entwicklungsstudien an Hand der Fallbeispiele angelegt, welche die zu entwickelnde Systematik in der Entscheidungsfindung vergleichend begleiten. Die Untersuchungsräume Aachen und Leipzig werden dabei exemplarisch behandelt, einerseits um konkrete Fragestellungen heranzuziehen und andererseits um ein größtmögliches Spektrum an Transformationspotential abzuschöpfen. Die Chance dieser architektonischen Untersuchung liegt in der einerseits notwendigen Konkretisierung der räumlich–materiellen Situation und andererseits in der Abstraktion und damit verbundenen Verallgemeinerbarkeit der getroffenen Aussagen als Forschungsziel. Es werden Methoden der Kriteriologie mit konkreten architektonischen Handlungsanweisungen kombiniert, die sowohl textlich als auch zeichnerisch ausgeführt wurden. Bei der Auslotung der architektonischen Perspektiven im Rahmen der beschriebenen Forschungsfrage gilt es des Weiteren zu beachten, dass die Architektur in diesem Transformationsprozess nicht nur von innen heraus als Antwortgeber betrachtet werden sollte, sondern als eigenständige Disziplin eine entsprechend autonome Stellung im Diskurs beansprucht. Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Sakralraum-Transformation lassen es demnach auch möglich erscheinen, dass gewissermaßen von außen, aus der Disziplin der Architektur heraus, nicht nur die Antworten bereitgestellt werden, sondern auch eigenständige Fragestellungen und Haltungen in den Prozess eingebracht werden. Die Beschreibung und Analyse dieser Wechselwirkung von Einflussnahme architektonischer Strömungen auf die Sakralraumtransformation einerseits und umgekehrt die Einflussnahme des Transformationsprozesses auf die architektonische Gestalt ist Gegenstand des Vorhabens.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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