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Chemische Kommunikation und soziale Kognition: Grundlagen und Klinik
Antragstellerin
Professorin Dr. Bettina M. Pause
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415213055
Das chemische Profil eines Menschen gibt vielfältige Informationen über dauerhafte und transiente physiologische und psychologische Zustände. Es wird hier vermutet, dass ausgeprägte soziale Fähigkeiten des Wahrnehmenden die chemische soziale Wahrnehmung erleichtern und dadurch die soziale Interaktion unterstützt wird. In diesem Projekt soll erstmal gezeigt werden, dass ein direkter Bezug zwischen der sozialen Integration und sozialen chemosensorischen Kompetenzen besteht. Dieser Bezug soll auch klinische Relevanz haben und eine Erklärungsmöglichkeit für sozial defizitäres Verhalten und Erleben bei schizotypen und schizophrenen Personen bieten.Es werden zwei Untersuchungen durchgeführt. In der ersten Untersuchung werden gesunde Probandinnen und Probanden mit entweder einem großen oder einem kleinen sozialen Netzwerk (ermittelt über den "social network index", SNI) untersucht. Es wird erwartet, dass Personen mit hohem SNI im Vergleich zu Personen mit niedrigem SNI soziale Chemosignale effektiver als Informationsquelle nutzen können. Die abhängigen Variablen umfassen aufmerksamkeitsabhängige und prä-attentive Marker der sozialen Wahrnehmung. Weiterhin werden chemische soziale Wahrnehmungsleistungen differentiell mit visuellen sozialen Wahrnehmungsleistungen verglichen. In einer Nebenfragestellung soll untersucht werden, ob Personen mit ausgeprägten sozialen Fertigkeiten auch für olfaktorische (nicht-soziale) Gerüche eine verbesserte Wahrnehmungsleistung zeigen. In der zweiten Untersuchung soll die klinische Relevanz der sozialen Chemokommunikation für das Sozialverhalten über das Konzept der Schizophrenie und der Schizotypie dargestellt werden.Es wird erwartet, dass mit Hilfe des beantragten Projektes die bisher vorliegenden Einzelbefunde zur chemischen Kommunikation beim Menschen in umfassender Weise neu geordnet und (Evolutions-) theoretisch gerahmt werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen