Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung archivalischer Quellen zum Herzogtum Westfalen in der Frühen Neuzeit
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Landesarchiv NRW und das Stadt- und Landständearchiv Arnsberg haben im Zeitraum von Mai 2019 bis Oktober 2020 ein umfangreiches Projekt zur Digitalisierung archivalischer Quellen des Landesarchivs eines westfälischen Territoriums der Frühen Neuzeit durchgeführt. Damit stehen der Forschung erstmals knapp eine halbe Million Digitalisate aus diesen Rückgratbeständen des 15. bis 19. Jahrhunderts im Archivportal D sowie im nordrhein-westfälischen Archivportal zur Verfügung. Sie ermöglichen Forschungen zur Bevölkerungsgeschichte (Steuerlisten), zu Grenzstreitigkeiten mit den benachbarten Territorien, zum Bergbau im Sauerland und zur Metallverarbeitung, zum Betrieb von Salinen am Hellweg, über die Entwicklung des Gesundheits- und Apothekenwesens im Herzogtum, über die Entwicklung des frühneuzeitlichen Städtewesens, über das Militärwesen, über das Gerichtswesen mit zahlreichen Prozessen, die Einblick in das Alltagsleben geben, über die Verkehrsinfrastruktur, über die Verwaltung von Gütern und Höfen, über das Finanzwesen, über das kirchliche Leben mit den zahlreichen Klöstern und über den Umgang mit Juden. Diese Bestände gehören zu den vielbenutzten sowohl im Landesarchiv NRW in Münster als auch im Stadt- und Landständearchiv in Arnsberg. Die seit Veröffentlichung der Bestände erhaltenen Rückmeldungen zeugen von einem hohen Nutzerinteresse. Während der beiden längeren Schließungen und der zwischen den Schließungen nur eingeschränkten Lesesaalöffnungszeiten aufgrund der Corona-Pandemie konnten bereits zahlreiche Nutzer auf die nunmehr digital verfügbaren Archivalien hingewiesen werden. Erwartet wird, dass die bereits jetzt erkennbaren positiven Nutzungseffekte durch die Online-Bereitstellung sich durch die erst noch einzuleitenden Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit in den kommenden Jahren deutlich steigern werden.