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Kooperationsnetzwerke ambulant tätiger Leistungserbringer: Exploration einflussnehmender Mechanismen auf die Koordination der Versorgung

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416396249
 
Hintergrund: Investitionen in Forschung sind verschwendet, wenn Erkenntnisse nicht in Interventionen, Technologien oder Strategien übersetzt werden, welche in die Praxis implementiert werden ("research-practice-gap"). Dennoch gibt es unzählige Beweise für eine Verschwendung von Forschung. Die Effekte von Implementierungsstrategien im Gesundheitswesen waren bislang jedoch uneinheitlich und im Durchschnitt, moderat. Aufgrund einer steigenden Anzahl an Patienten mit komplexen chronischen Erkrankungen und einer fortschreitenden Spezialisierung der medizinischen Versorgung, muss die Implementierungswissenschaft zudem berücksichtigen, dass viele Patienten von unterschiedlichen Leistungserbringern versorgt werden. Auf Grundlage einer sozialen Netzwerkperspektive, untersucht das vorgeschlagene Forschungsprojekt, welche Mechanismen zur Kooperation von Leistungserbringern beitragen und berücksichtigt dabei sowohl die Perspektive der Akteure als auch die der Patienten im Hinblick auf diese Kooperationsnetzwerke. Ziele: Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojektes ist zu untersuchen, welche Mechanismen in den professionellen Netzwerken der Leistungserbringer zur Kooperation und Koordination in der Gesundheitsversorgung beitragen. Spezifische Ziele sind:a) die Variation in professionellen Netzwerken aus der Perspektive von Patienten und Leistungserbringern zu beschreiben und zu untersuchenb) zu untersuchen, welche Netzwerkbezogenen Mechanismen eine Rolle in Bezug auf Kooperation und Koordination spielen.Hypothetische Netzwerkfaktoren sind Meinungsführer, besonders einflussreiche Leistungserbringer, Netzwerk(kommunikations)dichte, Netzwerkhomogenität, Fallkoordination, Netzwerkreziprozität, und Veränderung in der Zusammensetzung der Netzwerkpartner.Methoden: Aufbauend auf Pilotstudien des Antragsstellers sind zwei konsekutive Studien in realen Settings geplant.1) Eine Beobachtungsstudie über die Kooperationsnetzwerke von Leistungserbringern an der 600 Patienten mit chronischen (atherosklerotischen) Erkrankungen, 40 Hausarztpraxen und rund 320 Leistungserbringer teilnehmen2) Eine qualitative Interviewstudie mit 56 Leistungserbringern und 24 Patienten sowie eine Fokusgruppenstudie mit 10-15 Stakeholdern und Experten, die beide darauf fokussieren netzwerkbezogene Mechanismen zu identifizierenPerspektive: Das Projekt wird Erkenntnisse über die Mechanismen, die der Kooperation und Koordination in der Gesundheitsversorgung zugrunde liegen, bereitstellen. Diese werden zur Entwicklung von innovativen Implementierungsstrategien und -maßnahmen beitragen, die in zukünftigen Forschungsprojekten genutzt werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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