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Tipping-Elemente und Schwellenwerte extremer Klimaereignisse im Einflussbereich des Indischen Sommermonsuns (TISUR) IP3: Ökologische Regime-Shifts als Reaktion auf Monsundynamik und menschliche Einflussnahme

Antragstellerin Dr. Martina Stebich
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416748683
 
Der Indische Sommermonsun (ISM) bestimmt das Leben über einer Milliarde Menschen und ist doch eines der am wenigsten verstandenen Komponenten des globalen Klimasystems. Während die generelle Abschwächung des ISM seit dem Mittelholozän aufgrund der abnehmenden solaren Einstrahlung mittlerweile unstrittig ist, sind jedoch die Triggerfunktionen sogenannter Kippelemente (z. B. ENSO, THC) für extreme Monsunereignisse oder ökologische 'Regime-shifts' bisher unzureichend bekannt. Die Rekonstruktion raum-zeitlicher Veränderungen des ISM anhand von Paläoumweltarchiven kann wesentlich zum besseren Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Monsun und bekannten Kipp-Elementen beitragen sowie Ursachen extremer Monsun-Ereignisse und Systemänderungen aufdecken. Innerhalb eines koordinierten Paketantrags wollen wir Multi-Proxydaten aus drei in klimasensitiven Regionen liegenden Seen generieren, um ein umfassenderes Bild der Variabilität des ISM während des Mittel- und Spätholozäns entwickeln zu können. Vier eng miteinander verknüpfte Projekte haben es sich zur Aufgabe gemacht, (i) Paläoumweltveränderungen, Kipp-Punkte und Regimeänderungen in den jeweiligen Archiven zu rekonstruieren, (ii) resultierende Ökosystemveränderungen in unterschiedlichen Klimazonen zu untersuchen und (iii) durch überregionale Vergleiche mit innovativen numerischen Analysen Triebkräfte der ISM-Änderungen und Extremereignisse besser zu verstehen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen können dazu beitragen, ökologische sowie ökonomische Auswirkungen des Klimawandels in entsprechend anfälligen Regionen besser abschätzen bzw. abfedern zu können.Basierend auf detaillierten Pollenanalysen (Pollen, Non-Pollen-Palynomorphs und Mikro-Holzkohlepartikel) an Sedimenten aus dem nordindischen Manasbal-See und dem nordostindischen Khecheopalri-See befasst sich das Projekt IP 3 mit der Dynamik von Vegetation, Klima und menschlicher Einflussnahme während des Mittel- und Spätholozäns. Ein besonderer Fokus liegt auf der Identifizierung ökologischer Regime-Shifts und Schwellenwertreaktionen der untersuchten terrestrischen und aquatischen Ökosystemkomponenten. Flankierend werden moderne Oberflächen-Pollenspektren herangezogen, um den lokalen/regionalen Zusammenhang zwischen heutiger Vegetation, Klima und menschlicher Einflussnahme zu erfassen und damit die Interpretation der fossilen Pollenspektren zu verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Indien
 
 

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