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Zusammenhang zwischen Veränderungen im Mykobiom und dem klinischen Outcome bei Patienten mit hämatopoietischer Stammzelltransplantation.

Antragsteller Dr. Thierry Rolling
Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Pneumologie,Thoraxchirurgie
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416982053
 
Die allogene Stammzelltransplantation (allo-HSZT) ist eine Therapieoption bei unterschiedlichen hämatologischen Krankheitsbildern, wie z.B. bei Leukämien. Auf der einen Seite bietet die allo-HSZT hier die Möglichkeit einer Heilung, andererseits ist sie mit einer Vielzahl an unerwünschten Wirkungen verbunden. Wichtige Komplikationen nach allo-HSZT sind Infektionen und Graft-versus-Host-Erkrankungen (GvHD). Durch die Möglichkeiten der Hochdurchsatz-Sequenzierung des menschlichen intestinalen Mikrobioms konnte die bakterielle Zusammensetzung des Darms auch bei Patienten mit allo-HSZT im Verlauf charakterisiert werden. Hierbei zeigte sich in den letzten Jahren, dass diese bakterielle Zusammensetzung im Darm durch die allo-HSZT stark verändert wird. Diese Veränderungen wiederum sind kritisch für das Auftreten von Infektionen, GvHD und für das Gesamtüberleben der Patienten. Neben Bakterien finden sich im menschlichen Darm jedoch auch Pilze. Das sogenannte Mykobiom hat im Vergleich zu den Bakterien bisher weniger Beachtung bekommen. Frühere Studien, die zeigen konnten, dass allo-HSZT-Patienten mit Candidabesiedlung im Darm eine erhöhte Rate an GvHD haben, und dass eine präemptive Therapie mit Fluconazol die entsprechende Rate senkt, legen jedoch nahe, dass auch das Mykobiom eine wichtige Rolle bei Patienten mit allo-HSZT spielt. In diesem Projekt soll daher erstmals untersucht werden inwiefern sich die Gesamtlast an Pilzen und die Speziesszusammensetzung währen einer allo-HSZT verändert. Hierzu werden ca. 200 Patienten mit allo-HSZT untersucht. Aus Stuhlproben wird mittels Amplifizierung und Sequenzierung von ITS1 und dem Vergleich mit Referenzdatenbanken die Speziesstruktur des Mykobioms dargestellt. Anhand des zeitlichen Verlaufs wird die Dynamik und Diversität dieser Speziesstruktur analysiert werden. In einem zweiten Schritt soll dann untersucht werden, ob die Zusammensetzung des Mykobioms bzw. spezifische Bestandteile des Mykobioms mit einem negativen Outcome (z.B. Infektionen, GvHD und Mortalität) assoziiert sind. Hierzu wird die Zusammensetzung des Mykobioms mit dem klinischen Verlauf der Patienten korreliert. Die Ergebnisse des Projektes sollen die Basis bilden um in Zukunft anhand der Mykobiomstruktur Voraussagen bezüglich des klinischen Verlaufs von Patienten mit allo-HSZT treffen zu können. Zudem sollen potentielle therapeutische Angriffsziele aufgezeigt werden, deren Beeinflussung den klinischen Verlauf verbessern könnten.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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