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Die frühneuzeitliche Stadt zwischen Naturgefahren und Ressourcensicherung: Braunschweig, Utrecht, Würzburg im 17. und 18. Jahrhundert

Antragsteller Dr. Ansgar Schanbacher
Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417026284
 
Zwischen bereits im Mittelalter entstandenen Strukturen und einer sich wandelnden politischen und wirtschaftlichen Umgebung stand die mitteleuropäische Stadt der Frühen Neuzeit vor großen Herausforderungen. Die zunehmende Zahl von Einwohnern benötigte u.a. Nahrung und Brennstoffe und die Stadt musste sich nicht nur vor militärischen Auseinandersetzungen sondern auch vor Naturgefahren wie Feuer, Überschwemmungen und Unwettern schützen und mit deren Folgen umgehen. Diese bisher nicht umfassend betrachtete Problematik wird für die Zeit zwischen 1650 und 1800 vergleichend am Beispiel der Städte Braunschweig, Würzburg und Utrecht anhand ausgewählter Themenbereiche untersucht.Analysiert werden die Reaktionen von Landesherren, städtischen Obrigkeiten sowie einzelnen Stadtbewohnern auf Naturgefahren und Ressourcenverknappungen aus einer ganzheitlichen Perspektive sowie die Wechselwirkungen zwischen dem lokalen Geschehen und zeitgenössischen wissenschaftlichen Diskursen. Hierbei wird der soziale Stand der Stadtbewohner bzw. der gelehrten Autoren einbezogen sowie untersucht, welche Rolle die jeweilige eigene Rationalität der Beteiligten, ihre soziale Verletzlichkeit und ihr Wahrnehmungskreis bezüglich des Umgangs mit Naturgefahren und Ressourcenverknappungen spielten und nach Erklärungen für die jeweiligen Wahrnehmungen und Reaktionen in den drei Städten gesucht. Dabei werden auch die unterschiedliche geographische Lage, das politische System, politische und wirtschaftliche Entwicklungen auf überregionaler Ebene, die Rolle der Städte in militärischen Konflikten und die vorherrschende Konfession berücksichtigt.Insgesamt will das Projekt einen neuen und umfassenden Blick auf die Umweltgeschichte der mitteleuropäischen Stadt in der Frühen Neuzeit werfen und bisherige Forschungen zu politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragestellungen in der Stadt um die Grundkategorie „Umwelt“ (Siemann/Freytag) ergänzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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