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„Unehelichkeit“ als Massenphänomen. Ledige Mütter und ihre Kinder im 19. Jahrhundert

Antragstellerin Professorin Dr. Karin Orth
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417228542
 
Zu den auffälligsten demografischen Veränderungen im Europa des frühen 19. Jahrhunderts gehörte die wachsende Zahl von Kindern, die außerhalb der Ehe zur Welt kamen. Die Raten stiegen von 2 bis 4% auf zum Teil über 20%, lokal über 60%. Während die strukturellen Ursachen hierfür hinreichend erforscht sind, steht eine sozial- und kulturgeschichtliche Betrachtung der "Unehelichkeit" als Massenphänomen bislang aus. Das soll die vorgeschlagene Untersuchung leisten. Sie will für den Südwesten des Großherzogtums Baden samt der grenznahen Schweizer Stadt Basel das Phänomen der massenhaften nichtehelichen Geburten analysieren, wobei anstelle der klassischen Strukturgeschichte die Untersuchung der Praktiken, Erfahrungen und Auswirkungen der "Illegitimität" im Zentrum steht. Sichtbar werden bislang nicht beachtete, fundamental verschiedene Ausprägungen des Phänomens: die ländliche "Unehelichkeit" in den Höhenlagen des Schwarzwalds, die Migration lediger Mütter mit Kind aus dem badischen Südwesten in die USA und nach Basel sowie der Mikrokosmos der "Unehelichkeit" im Spital und in der Stadt Basel. Zudem zeichnet sich ein bislang unbekanntes Geflecht des Handelns mit nichtehelichen Kindern von südwestbadischen Müttern ab, das im Grenzgebiet Basel/Südwestbaden stattfand.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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