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Liminal Whiteness: Southern Rednecks, Hillbillies and Crackers in American Culture

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 419187393
 
"Whiteness" (weißsein) ist, seitdem die ersten europäischen Siedler in der Neuen Welt ankamen, eine komplizierte und umkämpfte wie auch wandelbare Kategorie in den Vereinigten Staaten von Amerika. "Whiteness" ist eine fast unsichtbare und machtvolle sozio-kulturelle Norm, die die amerikanische Gesellschaft in zwei Gruppen aufteilt: diejenigen, die Zugang zu den Privilegien von "whiteness" haben und diejenigen, denen diese Privilegien verweigert werden. Systematisch ausgeschlossen von diesen Privilegien sind people of color, aber auch weiße Amerikaner*innen, die darin 'versagen‘ den amerikanischen Traum des Wohlstands und Erfolgs zu leben. “Liminal Whiteness” widmet sich einer speziellen Form von "whiteness", die seit dem 19. Jahrhundert mit den Stereotypen "redneck", "hillbilly" und "cracker" beschrieben wird. Diese Stereotypen beschreiben arme, weiße Südstaatler*innen, die eine Schwellenposition (liminal position) einnehmen. Sie stehen zwischen den historisch manifestierten Privilegien des Weißseins, sowie den Benachteiligungen ihrer regionalen Zugehörigkeit und ihrer Gesellschaftsschicht. Diese Schwellenposition führt dazu, dass die Hegemonialmacht von "whiteness" gleichzeitig untergraben und unterstützt wird. Dies wird vor allem deutlich, wenn man sich die Repräsentation dieser Stereotypen in der amerikanischen Populärkultur anschaut, die als wichtige Bühne für die Inszenierung dieser Stereotypen fungiert. “Liminal Whiteness” möchte die vielfältigen Entwicklungen dieser Stereotypen in der amerikanischen Populärkultur seit dem 19. Jahrhundert untersuchen, um zu zeigen wie sie instrumentalisiert werden um besonders in Krisenzeiten whiteness neu zu verhandeln. Dieses Projekt leistet einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zu der kritischen Auseinandersetzung mit "race" in den Amerikastudien, Southern Studies und Critical Whiteness Studies. Der Ansatz dieses Vorhabens ist Intersektionalität; "whiteness" soll als Kategorie untersucht werden, die auch von anderen Identitätsmerkmalen wie gender, Sexualität, Ethnizität, Alter und dis/ability (um einige zu nennen) geprägt wird und dadurch sichtbar wird. Durch Diskurs- und Textanalysen ausgewählter Texte (Fiktion, life writing, Film und Fernsehen) will “Liminal Whiteness” die Intersektionalität von whiteness unterstreichen und damit gegenwärtige Diskussionen um white privilege ergänzen und vorantreiben. Die Südstaaten-Stereotypen redneck, hillbilly und cracker sind exemplarisch für die Prozesse, mit denen sich "whiteness" in den USA als hegemoniale Identitätskategorie manifestiert. Besonders in der amerikanischen Populärkultur werden diese Typen gleichzeitig als nationale Schandflecken und Ikonen dargestellt. Jede Epoche, so das Hauptargument meines Vorhabens, imaginiert die Stereotypen neu und reagiert dabei auf den Stellenwert von "whiteness" in der amerikanischen Gesellschaft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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