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Assoziationen von Ursachen einer chronischen Nierenerkrankung mit gesundheitlichen Folgeschäden und Veränderungen des Metaboloms

Antragsteller Dr. Johannes Scheppach
Fachliche Zuordnung Nephrologie
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2019 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 419262089
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen meines Forschungsprojekts zum Thema „Assoziationen von Ursachen einer chronischen Nierenerkrankung mit gesundheitlichen Folgeschäden und Veränderungen des Metaboloms" untersuchte ich zunächst verschiedene Einteilungssysteme von chronischen Nierenerkrankungen und damit einhergehende Unterschiede bezüglich Nierenfunktion und Albuminurie. Dazu wertete ich Daten einer Kohortenstudie von 5214 nierenkranken Erwachsenen über einen Zeitraum von 6,5 Jahren aus. Als Alternative zur häufig verwendeten KDIGO-Klassifikation (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) konnte ich eine alternative Klassifikation entwerfen, die einen noch stärkeren Schwerpunkt auf die korrekte Kennzeichnung von Patienten mit autosomal dominanter polyzystischer Nierenerkrankung (ADPKD) und diabetischer Nephropathie legt. In einem zweiten Schritt wurde der Einfluss der Nierengrunderkrankung auf das Risiko von Mortalität, kardiovaskulären Ereignissen, sowie Terminalisierung der Nierenerkrankung in Abhängigkeit von Nierenfunktion und Albuminurie untersucht. In einer Überlebenszeitanalyse konnte bestätigt werden, dass Studienteilnehmer mit ADPKD gegenüber Teilnehmern mit anderen Nierengrunderkrankungen häufiger und früher dialysepflichtig wurden, während Teilnehmer mit Diabetes mellitus ein deutlich erhöhtes Risiko für Mortalität und kardiovaskuläre Ereignisse hatten. In einer multivariaten Auswertung mit Cox Proportional Hazards Regressionsmodellen konnte gezeigt werden, dass das Risiko für solche gesundheitlichen Folgeschäden eng mit dem Verlust der Nierenfunktion sowie dem Ausmaß von Albuminurie verknüpft ist. Darüber hinaus konnte jedoch keine statistisch signifikante Interaktion zwischen Nierenfunktionsparametern (glomeruläre Filtrationsrate, GFR) bzw. Albuminurie und Nierengrunderkrankung bei der Risikoabschätzung für die bereits genannten Folgeschäden nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse waren einheitlich auch unter Berücksichtigung von konkurrierenden Risiken (durch Fine-Gray Regressionsmodelle) und unabhängig von der verwendeten Klassifikation für Nierenerkrankungen. In einer weiteren Auswertung wurden in der gesamten Studienkohorte 1096 Serum Metabolite gemessen und hinsichtlich ihrer Variabilität je nach Nierengrunderkrankung untersucht. In der Hälfte der Metabolite konnte nach Bonferroni-Korrektur eine Assoziation mit verschiedenen Nierengrunderkrankung nachgewiesen werden, was in einem zukünftigen Folgeprojekt für die Erstellung von Metaboliten-Profilen genutzt werden soll. In einem Nebenprojekt, das parallel zu meinem Forschungsstipendium durchgeführt wurde, konnte in einer Studienkohorte mit 1527 Teilnehmern ein Zusammenhang zwischen Nierenfunktionsparametern und strukturellen, in der Magnetresonanztomographie (MRT) sichtbaren, Gehirnschädigungen nachgewiesen werden. Zusätzlich konnten aus der Lokalisierung und dem Verteilungsmuster zusätzliche Rückschlüsse auf die Ätiologie der beobachteten Gehirnschädigungen abgeleitet werden. Die Ergebnisse dieses Projekts wurden 2022 im American Journal of Kidney Diseases publiziert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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