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Konkurrierende (Un)Sicherheiten. Friktionen der Gewalttransformation und Friedensbildung im kolumbianischen Friedensprozess.

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420109071
 
Das Vorhaben untersucht den aktuellen kolumbianischen Friedensprozess und die damit einhergehenden Gewalt- und Konflikttransformationen anhand von drei sozio-kulturell diversen, vom bewaffneten Konflikt stark betroffenen Mikroregionen. Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages 2016 steht die kolumbianische Gesellschaft am Anfang eines langjährigen und komplexen Transformationsprozesses. Die vereinbarten Maßnahmen zu implementieren ist angesichts der starken regionalen und politischen Fragmentierung des Landes eine administrative, politische und soziale Herausforderung.Basierend auf theoretischen Ansätzen der Konflikt- und Sicherheitsanthropologie untersucht dieses Projekt die lokalen Dynamiken und Friktionen (Tsing 2005) dieses Friedensprozesses und die Handlungsmacht ziviler Akteure in drei Mikroregionen (Cauca, Cesar und Urabá). Ausgehend von der konfliktanthropologischen Annahme eines Krieg-Frieden-Kontinuums (Scheper-Hughes und Bourgois 2004) dient Bigos (2014) Konzept der (Un)Sicherheit als analytisches Werkzeug, um durch die ethnographische Beschreibung sich wandelnder lokaler (Un)Sicherheitskonzepte und -praktiken die Friktionen des kolumbianischen Friedensprozesses und alternative, lokale Friedenspotentiale sichtbar zu machen. Hierzu untersuchen wir existierende (Un)Sicherheitskonzeptionen und -praktiken in den drei Mikroregionen, deren Verflechtung mit den historischen Erfahrungen der lokalen, zivilen Akteure, und fragen welche (Un)Sicherheitsdimensionen sich durch den aktuellen Friedensprozess wie verändern. Ziel des Vorhabens ist es, die aus dem Vergleich der empirischen Fallbeispiele generierten Erkenntnisse für die friedensanthropologische Theoriebildung fruchtbar zu machen und zu deren Berücksichtigung im Friedensbildungsprozess beizutragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Kolumbien, Schweiz
 
 

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