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Impact of Diverse Production Systems on Yield Stability and Environmental Adaptability of Wheat and Barley: A Study Based on Long-Term Field Experiments

Subject Area Plant Cultivation, Plant Nutrition, Agricultural Technology
Term from 2019 to 2023
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 420210236
 
Final Report Year 2023

Final Report Abstract

Die Entwicklung von widerstandsfähigen Pflanzenbausystemen mit hoher Ertragsstabilität und guter Umweltanpassungsfähigkeit gewinnt aufgrund klimatischer und agronomischer Herausforderungen zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Grund ist es essenziell, die potenziellen Effekte von agronomischen Managementfaktoren auf die Stabilität von Biomasseerträgen landwirtschaftlicher Kulturpflanzen bzw. gesamter Pflanzenbausysteme zu untersuchen. Dauerfeldversuche sind eine wertvolle Ressource für die Untersuchung der Auswirkungen von Klima und Management, da sie einen ausreichend langen Zeitraum unter genau definierten Bedingungen umfassen, und eine Einschätzung von temporalen Ertragsschwankungen ermöglichen. Das durchgeführte DFG-Projekt konnte zu einem besseren Verständnis von agronomischen Managementfaktoren und ihrer Wirkung auf die Ertragsstabilität und Umweltanpassungsfähigkeit von Pflanzenbausystemen, speziell mit Weizen und Gerste, beitragen. Zudem konnten die komplexen Interaktionen zwischen Pflanze x Umwelt x Management identifiziert und neue Einblicke in die langfristigen Vor- und Nachteile gegeben werden, die unterschiedliche agronomische Managementfaktoren – insbesondere die Fruchtfolge und die organische bzw. mineralische Düngung – auf die Ertragsstabilität und Umweltanpassungsfähigkeit von Weizen und Gerste haben. Für eine genaue und robuste statistische Analyse, angepasst an das individuelle experimentelle Design eines jeden Dauerfeldversuchs, wurden gemischte lineare Modelle mit ‘residual maximum likelihood‘ (REML) zur Parameterschätzung verwendet. Die Auswertung umfasste die Quantifizierung der Ertragsstabilität, ausgedrückt als temporale Ertragsvariabilität inklusive Trendschätzung über die Jahre, sowie der Umweltanpassungsfähigkeit, welche die Ertragsreaktion auf veränderte Umweltbedingungen beschreibt. Zudem erfolgte die Einschätzung des Ertragsrisikos, angegeben als die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Ertrag unterhalb eines bestimmten Grenzwertes fällt. Die Ergebnisse zeigten, dass Pflanzenbausysteme mit Fruchtfolgen von geringer Diversität oder reine Getreidefruchtfolgen, ohne zusätzlichen Eintrag von organischer Substanz, anfälliger waren als Systeme mit höherer Diversität in der Fruchtfolge (v.a. mit Leguminosen) und zusätzlichen organischen Einträgen (z.B. Stroh, Gründüngung). Weiterhin wurde eine geringere Ertragsstabilität bei Getreide festgestellt, welches entweder eine unzureichende oder eine übermäßige (über dem Pflanzenoptimum) Nährstoffzufuhr erhielt. Stabilere Getreideerträge wurden dagegen bei einer moderaten, aber immer noch ausreichenden, Nährstoffversorgung beobachtet. In einigen Versuchen zeigte sich zudem, dass Stalldung – im Vergleich mit mineralischer Düngung – Vorteile hinsichtlich der Stabilität von Getreideerträgen haben kann. Die Ergebnisse wiesen auch darauf hin, dass ein höherer organischer Bodenkohlenstoffgehalt positiv mit der Ertragsstabilität von Getreide korrelieren kann, insbesondere unter trockeneren Klimabedingungen. Zudem ergaben Modelsimulationen, dass das Ertragsrisiko von Weizen durch eine höhere Fruchtfolge-Diversität, Zwischenfrüchte und Rückführung organischer Substanz (Strohdüngung) unter aktuellen und v.a. zukünftigen Klimaszenarien reduziert werden konnte. Darüber hinaus wurde im Rahmen eines Methoden-Workshops mit 12 KollegInnen die Ertragsstabilitätsanalyse auf Basis von Dauerfeldversuchen weiterentwickelt und ein Ratgeber veröffentlicht. Der hier vorgestellte statistische Ansatz kann in einen breiteren agronomischen Kontext übertragen werden und bietet die Möglichkeit für Anwendungen in verwandten Bereichen wie Agrar-Ökosystem-Modellierung oder Nachhaltigkeitsforschung.

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