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Untersuchung der Auswirkungen von Wäldern auf die Biodiversität und Ökosystemleistungen von Grünland in Agrarlandschaften

Antragstellerin Maria Kernecker, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Ökologie der Landnutzung
Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420434427
 
Übergangszonen zwischen verschiedenen Ökosystemen weisen unterschiedliche abiotische Gradienten auf, die Muster von Biodiversität und Ökosystemleistungen (ÖSL) für die umgebenden Agrarlandschaften bilden. Wald-Grünland-Übergangszonen sind bedingt durch Landnutzungsveränderungen, Fragmentierung und landwirtschaftliche Intensivierung in europäischen Agrarlandschaften verbreitet. Grünland zählt zu den europäischen Vorrangflächen für Naturschutz in Agrarlandschaften, da hier ober- und unterirdisch etliche endemischer Pflanzen- und Tierarten vorkommen, die ÖSL bereitstellen. Die Effekte von Grünlandmanagement auf Biodiversität-und ÖSL sind gut untersucht, die Auswirkungen von Landschaftsfaktoren hingegen sind weniger klar. Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Reaktion von Grünlandpflanzen- und bodenbiotischen Arten auf vergangenes und gegenwärtiges Management sowie die Entfernung von Wald zu verstehen. Grünlandpflanzengemeinschaften haben hintereinandergeschaltete Auswirkungen auf die Bodenfauna. Eine höhere Pflanzenvielfalt mit größeren und komplexeren Bodenfaunagemeinschaften ermöglicht dadurch die Steigerung von ÖSL. Wie das Management mit der Entfernung zum Wald interagiert, soll anhand folgender Hypothesen getestet werden: (1) Positive Auswirkungen von Wald auf die Biodiversität im Grünland und ÖSL nehmen mit der Entfernung zur Waldgrenze ab; (2) Die Beta-Diversität der biotischen Gemeinschaften von Pflanzen und Böden unterscheidet sich zwischen beweideten und gemähten Grünlandflächen in Interaktion mit der Entfernung zur Waldgrenze; (3) Komplexere biotische Pflanzen- und Bodengemeinschaften führen zu verstärkter Dekompostierung, größerer C- und N-Speicherung und höherer Futterqualität und -menge; (4) Die Dauer der Landnutzungs- und Grünlandbewirtschaftung der Landnutzer korreliert mit ihrem Wissen über wichtige Pflanzen- und Bodenarten und deren Beitrag zu ÖSL; (5) Die frühere Grünlandbewirtschaftung wirkt sich auf die Unterschiede zwischen den Arten und den ÖSL-Beziehungen aus. Pflanzen und Bodenfauna, am Beispiel von Regenwürmern und Bodenmikroorganismen, werden in Grünlandflächen in Nordostdeutschland untersucht, entlang von Transekten, die vom Wald in jede Fläche reichen. Böden werden auf Kohlenstoff, Stickstoff und Mineralisierung untersucht. Dekompostierung wird im Feld mit Teebeuteln bewertet. Biomasse wird geerntet, getrocknet und gewogen. Landnutzerwissen über das vergangene und gegenwärtige Management sowie ihre Wahrnehmung von Wald-Grünland-Übergangszonen wird in Interviews erfragt. Pflanzen-, Regenwurm- und mikrobielle Gemeinschaften sowie die ÖSL, zu denen sie beitragen, werden in Bezug auf Management und Entfernung zum Wald statistisch modelliert. Dieses Projekt wird zeigen, wie Muster der Biodiversität mit ÖSL in den Übergangszonen interagieren, was zu einer veränderte Wahrnehmung von Agrarlandschaften beitragen könnte und die Rolle von Übergangszonen zwischen Wäldern und Grünland für Naturschutz und ÖSL unterstreichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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