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Nicht-invasives hämodynamisches Monitoring bei Frühgeborenen: Prospektive Evaluation von 3 unterschiedlichen Methoden einschließlich Anwendbarkeit, Reproduzierbarkeit und Assoziationen mit klinisch relevanten Kurzzeit-Ergebnissen
Antragsteller
Dr. Christoph Schwarz
Fachliche Zuordnung
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420536451
Hintergrund:Das Verständnis der neonatalen Kreislaufverhältnisse ist eine wichtige Grundlage neonatologischer Intensivmedizin. Immer noch existieren Unklarheiten, wie und welche Kreislaufparameter überwacht werden sollten. Der Blutfluss selbst ist abhängig von 2 Hauptfaktoren: Blutdruck und Gefäßwiderstand (gegebenenfalls beeinflusst durch neonatale Shunts). Die weit verbreitete Fokussierung auf den Blutdruck alleine respektiert somit nicht die komplexe Situation der Kreislaufverhältnisse von unreifen Frühgeborenen. Ein Kind mit erniedrigtem Blutdruck kann einen normalen Blutfluss aufweisen, solange auch der Gefäßwiderstand erniedrigt ist. Zusätzliche Informationen könnten nicht-invasive Methoden, wie die nicht-invasive Überwachung des Herzminutenvolumens (Cardiac Output, CO) mittels Kardiometrie (Osypka Medical, Berlin), Messung der regionalen zerebralen Gewebssauerstoffversorgung mittels nah-infrarot Spektroskopie (NIRS) und die Überwachung des Pulsatilitätsindex (PI) mittels Pulsoximetrie, liefern.Methoden:Wir planen eine prospektive Beobachtungsstudie an 100 Frühgeborenen, welche im Cork University Maternity Hospital (Geburtsrate 2016 ca. 8000 Kinder) vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren werden. Diese Studie beinhaltet 2 Phasen: 1. Untersuchung der Anwendbarkeit (von CO und PI) und Reproduzierbarkeit (von CO) an 20 Patienten2. Untersuchung der Vorhersagekraft (CO, NIRS und PI) für Kreislaufversagen und deren Assoziation mit den Folgen des Kreislaufversagens an 80 weiteren Patienten.Variablen:Anwendbarkeit: Der Anteil der Patienten, bei denen CO und PI innerhalb der ersten 48 Stunden postnatal mindestens 24 Stunden erfolgreich überwacht und aufgezeichnet werden können.Reproduzierbarkeit: Übereinstimmung von CO-Messungen und konventioneller Echokardiographie (z.B. Auswurfleistung des linken Ventrikels).Hauptstudie: Vorhersage von KreislaufversagenAbhängige Variable: auffällige Schädelsonografie oder Tod innerhalb von 7 Tagen nach Geburt (Ja/Nein),Unabhängige Variable: Zeitpunkt des Auftretens und Zeitdauer eines Verdachts auf pathologische Kreislaufverhältnisse nach unterschiedlichen Definitionen: klinisch (z.B. Hautfarbe), Laborparameter (z.B. Laktatazidose), Blutdruck, CO, NIRS, PI und Kombinationen der genannten Parameter.Studienziele:Das primäre Studienziel ist die Verbesserung der Routineüberwachung durch nichtinvasive Kreislaufüberwachung. Diese Ergebnisse sollen Evidenz für Definitionen von arterieller Hypotension und Hypoperfusion liefern und letztendlich die Erarbeitung evidenzbasierter Überwachungs- und Therapiealgorithmen bei Frühgeborenen unterstützen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Irland
Gastgeber
Professor Dr. Eugene Dempsey