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GRK 1067:  Political Communication in Europe from the Ancient Times until the 20th Century

Subject Area History
Term from 2004 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 421041
 
Final Report Year 2017

Final Report Abstract

Das Internationale Graduiertenkolleg Politische Kommunikation wurde getragen von drei italienischen (Bologna, Trient, Pavia), einer deutschen (Frankfurt/M.) und einer österreichischen (Innsbruck) Universität. Ziel war es, den Stipendiaten die unterschiedlichen nationalen Wissenschaftskulturen vertraut zu machen und sie zu befähigen, sich in der akademischen Wirklichkeit gerade auch der ausländischen Universtäten ebenso zurecht zu finden wie in den sehr unterschiedlichen Forschungstraditionen und wissenschaftlichen Arbeitsweisen. Das IGK hat alle Stipendiaten in Doppelbetreuung (co-tutuelle) durch je eine italienische und eine deutschsprachige Universität zum Abschluss gebracht, alle Stipendiaten mussten in mindestens dreimonatigen Aufenthalten an der jeweils anderssprachigen Universität die deutsche/bzw. italienische Sprache lernen; vor Ort wurden durch die beteiligten Universitäten Intensivkurse in der jeweils anderen Sprache finanziert. Das IGK war also komplett zweisprachig, das wird als wesentlicher Beitrag zur zwingend erforderlichen Mehrsprachigkeit (ohne Reduktion auf das Englische) in den europäischen Geisteswissenschaften betrachtet. Wissenschaftliches Anliegen war die Formulierung und Verstetigung einer eigenständigen nationenübergreifenden Form der Ideengeschichtsschreibung, die an die Traditionen der deutschen Forschung aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts (1900-1933) anknüpfen kann und die italienischen und angelsächsischen Entwicklungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einzubinden versucht. Das Konzept wird als „Politische Kommunikation“ bezeichnet, weil es mit Hilfe der Kontextanalyse sprachlicher Strukturen den Wandel von Begriffen und Deutungsmustem über einen längeren Zeitraum zu identifizieren versucht. Damit ist ein eigenständiger methodischer Zugriff verbunden. Die in zwei große Forschungsfelder eingeteilte wissenschaftliche Agenda sah vor, die Kommunikation über das Politische als Teil der „politischen Sprache“ der jeweiligen Zeitgenossen zu charakterisieren. Diese Sprachen existierten in ganz Europa und wurden in den einzelnen Projekten der Stipendiaten als Fallstudien aus verschiedenen Regionen und Epochen erarbeitet. Die Verbindung der Einzelstudien zu fachlich-übergreifenden Fragestellungen wurde in jährlichen jewejis einwöchigen Klausurtagungen aller Stipendiaten und Professoren, die an den beteiligten Universitätsstandorten stattfanden, hergestellt. Auf diesen gemeinsamen Tagungen wurden neben Fachvorträgen bedeutender Wissenschaftler aus den beteiligten Disziplinen Einzelvorträge aller geförderter Stipendiaten im Plenum gehalten und diskutiert. Dadurch wurden die Stipendiaten von Anfang an darin geschult, ihre Ergebnisse knapp, allgemeinverständlich und mit Hilfe neuer Medien zu präsentieren. Die beteiligten Professoren und Stipendiaten diskutierten sehr offen und deutlich, Nachfragen zum Arbeitsfortschritt gehörten dabei ebenso zur Diskussionskultur wie Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Methodenansätzen. Die Stipendiaten hatten darüber hinaus die Gelegenheit, jährliche Stipendiatentägungen ohne Beteiligung der Professoren des IGK, in eigener inhaltlicher Verantwortung und mit Einladung auch auswärtiger Gäste durchzuführen. Davon wurde von allen „Generationen“ der geförderten Stipendiaten vor allem auch zur Erarbeitung neuer methodischer Verfahren und Forschungsfragen lebhafter Gebrauch gemacht. Die Stipendiaten sind aufgrund der Doppelpromotion, der Mehrsprachigkeit und der Einbindung in ein weites, internationai beachtetes Forschungsfeld sehr gut qualifiziert. Die meisten von ihnen sind nach Abschluss der Promotion beruflich an Universitäten oder im wissenschaftsorganisatorischen bzw. hochschulpolitischen Umfeld eingebunden worden. Die Kooperation von fünf Universitäten aus drei europäischen Nationen hat die Stipendiaten in ein weites Netz europäischer Bildungskultur gestellt, sie vor allem auch mit den Unterschieden vertraut gemacht und damit ihre akademische und berufliche Mobilität erheblich gefördert.

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