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Text und Kon-Text. Strukturen der Editionsgeschichte von Texten der mittelalterlichen Philosophie und ihrer Nachbardisziplinen

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 422675959
 
Die Überlieferung philosophischer und philosophie-relevanter Texte des Mittelalters ist eine handschriftliche und eine editorische. Das eingereichte Projekt widmet sich der Editionsgeschichte: Durch deren umfassende Aufarbeitung kann erstmals gezeigt werden, erstens wie die Konjunktur der Interessen an bestimmten Texten verläuft, zweitens in welche Werkkontexte bestimmte Texte im Verlauf dieser Editionsgeschichte eingeordnet worden sind. Durch diese diachrone Perspektive soll zudem erstmals die Überlieferungsstruktur zur Darstellung gebracht werden, wie sich also die gedruckten zu den ungedruckten, die authentischen zu den pseudepigraphischen Texten verhalten. Das ist bisher in der philosophischen Mediävistik nicht geleistet worden, soll aber jetzt durch eine auf Grund erheblicher bibliographischer Vorarbeiten ermöglichte Aufarbeitung der editorischen Überlieferung und die Berücksichtigung der jeweiligen Stadien der Editionsgeschichte erreicht werden.Die Doppelrelation von Text zum Autor und damit zu einem Oeuvre (Kon-Text) ist starken, aber spezifischen Schwankungen unterworfen. Gerade für die bedeutendsten Autoren gilt: Ihr zugleich am häufigsten ediertes Werk ist hochgradig durchsetzt mit nicht authentischen Werken. Nicht die Zäsur durch die Korrektur, sondern die Rezeptionsgeschichte als ganze – auch die vielen Teileditionen – gilt es im Interesse der historischen Wahrnehmung zu vergegenwärtigen. Denn die Identifizierung eines Autors macht die Vorgeschichte gerade nicht belanglos, weil Texte immer mit einer Bedeutungszumessung gelesen und ediert werden und diese ist eben durch jene Doppelrelation bestimmt.Das gigantische Material an Daten zu Viten, Werken und zur Bibliographie der Editionsgeschichte soll dabei in eine erheblich ertüchtigte Internet-Datenbank anstelle eines konventionellen Nachschlagewerks überführt werden, die der Forschung zugleich umfassende Recherchemöglichkeiten (Berücksichtigung aller relevanten bibliographischen Merkmale) bietet und unschwer ergänzt bzw. korrigiert werden kann. Dieses Format ermöglicht es auch, Kurztexte (Briefe, Carmina, Predigten, etc.) und im umfassenden Sinne anonyme Texte zu berücksichtigen.In einer ergänzenden Monographie sollen die Resultate über die Überlieferungsstrukturen zum einen für das Mittelalter insgesamt dargestellt, zum anderen an einer repräsentativen Reihe von exemplarischen Fällen von Autoren verschiedenen Typs vorgeführt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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