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Advanced Trauma Psychosocial Support

Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 42308573
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In der vorliegenden Studie sollten mittels eines Prä-Post-Designs die Effekte des Interventionsprogramms „Advanced Trauma Psychosocial Support (ATPS)“ auf die kommunikativen Kompetenzen von Unfallchirurgen sowie die Effekte einer störungsspezifischen Psychotherapie für psychisch auffällige Unfallopfer untersucht werden. Die Studie sollte in einem Prä-Post-Design zeigen, ob durch ATPS eine messbare Verbesserung auf Seiten der Patienten im Hinblick auf die Qualität der psychosozialen Versorgung (z.B. Vertrauen in den Arzt, Zuwendung durch den Arzt, Informationsverhalten des Arztes) und auf Outcome-Variablen wie Zufriedenheit, subjektiver Behandlungserfolg und subjektive Lebensqualität herbeigeführt werden kann. Im Rahmen systematischer Literaturrecherchen in medizinischen Datenbanken (z.B. Medpilot) wurde das sogenannte „Four Habits Modell“ (Frankel and Stein 2001) als effektives und effizientes Vorbild für die zu entwickelnde Schulung von Unfallchirurgen identifiziert. Um die Studienziele zu erreichen, wurde von der Arbeitsgruppe das aus zwei Modulen bestehende Interventionsprogramm Advanced Trauma Psychosocial Support (ATPS) erstellt. Zum einen wurde ein praxisnahes Schulungskonzept zum Kommunikationsverhalten von Unfallchirurgen entwickelt, zum anderen ein störungsspezifisches Therapiemanual zur psychotherapeutischen Behandlung von Unfallopfern. Die wissenschaftliche Projektmitarbeiter sowie ein ärztlicher Kollege wurden durch einen erfahrenen Four Habits-Kommunikationstrainer in das Four Habits Modell eingewiesen und gleichzeitig selbst zu Moderatoren ausgebildet. Die Schulungen für die Unfallchirurgen fanden an fünf Wochenenden in einem Zeitraum von September 2009 bis Februar 2010 statt. Nach der Kommunikationsschulung wiesen die Ärzte (n=22) im Mittel einen signifikant höheren Wert in der Beurteilung ihrer Kommunikationsfähigkeiten auf (p<.0001) auf. Eine qualitative Auswertung des Teilnehmerfeedbacks zeigte, dass die Schulung bei den Unfallchirurgen gut aufgenommen wurde. Die Daten aus der begleitenden Patientenbefragung wurden mit der Fragestellung ausgewertet, wie sich die Kommunikationsschulung auf Patientenebene auswirkte. Es zeigte sich nach der Schulung eine signifikante Verbesserung der partizipativen Entscheidungsfindung aus Sicht der männlichen Patienten, wohingegen die weiblichen Teilnehmer der Post-Gruppe die gesamten Krankenhausleistungen negativer bewerteten. Beim überwiegenden Teil der Outcome-Parameter sowie in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zeigten sich jedoch keine Veränderungen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Supportive communication in surgery - the relationship between social support and trust in clinicians of severely injured patients. Patient Education and Counseling 2008; 73(2): 196-204
    Ommen, O., Janßen, C., Neugebauer, E., Bouillon, B., Rehm, K., Rangger, C., Erli, H.-J., Pfaff, H.
  • (2010): Arzt und Patient in der Begegnung – Wie Kommunikationsschulungen dazu beitragen können, die Arzt-Patienten-Interaktion zu verbessern und das Vertrauen zu erhöhen. In: Witt, C. (Hrsg.). Der gute Arzt aus interdisziplinärer Sicht. Ergebnisse eines Expertentreffens. Essen: KVC Verlag
    Steinhausen, S., Pfaff, H., Janßen, C., Thüm, S., Neugebauer, E., Lefering, R., Ommen, O.
  • (2010): Arzt-Patient-Kommunikation. In: Pfaff, H., Neugebauer, E., Glaeske, G., Schrappe, M. (Hrsg.). Lehrbuch Versorgungsforschung. Systematik – Methodik – Anwendung. Stuttgart, New York: Schattauer Verlag
    Steinhausen, S., Ommen, O., Kowalski, C., Pfaff, H.
  • (2010): PRO: Patientenzufriedenheit und ihre Determinanten. In: Pfaff, H., Neugebauer, E., Glaeske, G., Schrappe, M. (Hrsg.). Lehrbuch Versorgungsforschung. Systematik – Methodik – Anwendung. Stuttgart, New York: Schattauer Verlag
    Kowalski, C., Ommen, O., Steinhausen, S., Pfaff, H.
  • Advanced Trauma Psychosocial Support© (ATPS) – ein umfassendes Konzept zur Verbesserung der Arzt-Patient-Interaktion in der Unfallchirurgie. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) 2010 in Gießen
    Janßen, C., Lefering, R., Ommen, O., Bouillon, B., Neugebauer, E., Tecic, T., Thüm, S., Moser, K., Gulbrandsen, P., Pfaff, H.
  • Psychosocial Care as Important Factor for Positive Mental Health Outcome in Trauma Surgery Patients. International Conference on Communication in Healthcare 2010 (European Association for Communication in Healthcare EACH) in Verona
    Steinhausen, S., Ommen, O., Thuem, S., Tecic, T., Lefering, R., Neugebauer, E. A., Pfaff, H.
  • Psychosoziale Versorgung als bedeutsamer Faktor für psychische Lebensqualität bei unfallchirurgischen Patienten. 9. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung und 5. Jahrestagung Aktionsbündnis Patientensicherheit 2010 in Bonn
    Steinhausen, S., Ommen, O., Thuem, S., Tecic, T., Lefering, R., Neugebauer, E. A., Pfaff, H.
  • (2011): Early Short-Term Inpatient Psychotherapeutic Treatment Versus Continued Outpatient Psychotherapy on Psychosocial Outcome: A Randomized Controlled Trial in Trauma Patients. The Journal of Trauma, Injury, Infection, and Critical Care, Volume 70 (2): 433-441
    Tecic T, Schneider A, Althaus A, Schmidt Y, Bierbaum C, Lefering R, Mueller D, Bouillon B, Janssen C, Pfaff H, Erli H- J, Rangger C, Neugebauer E A M
  • (2012): Wunden, die nicht heilen wollen. Psychotherapie nach Unfall mit Verletzung. Paderborn: Junfermann Verlag
    Schneider, Alexandra
 
 

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