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Des Sultans Sternkunde. al-Ashraf ˁUmar und sein Kitāb al-Taṣira fī ˁilm al-nujūm
Antragstellerin
Dr. Petra G. Schmidl
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Wissenschaftsgeschichte
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423760106
Ziel des Projekts „Des Sultans Sternkunde. al-Ashraf ˁUmar und sein Kitāb al-Tabṣira fī ˁilm al-nujūm“, seit Mitte November 2019 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, ist die erste grundlegende und vollständige Erschließung dieser „Aufklärenden Schrift über die Sternkunde“. Verfasst wurde sie in den 1270er Jahren von al-Ashraf ˁUmar, dem dritten der rasūlidischen Sultane und Herrscher über den Jemen. Fast die Hälfte der Tabṣira ist astrologischem Grundlagenwissen und prognostischen Praktiken gewidmet, etwa ein Fünftel der Zeitmessung im Tages- und Jahreslauf, einzelne Kapitel auch magischen, medizinischen, geographischen, instrumentenkundlichen und mathematischen Inhalten, alles im weitesten Sinne Himmelsphänomene, aus denen Zukunftswissen gewonnen und Alltag gestaltet werden kann. Für „Des Sultans Sternkunde“ wird hier ein Fortsetzungsantrag gestellt. Das Projekt geht bei der Erschließung des Textes in zwei Schritten vor. Der erste Teil macht die Tabṣira durch eine kritische Edition der gesamten arabischen Quelle und ihrer Übersetzung ins Englische einschließlich Erläuterungen und Untersuchungen zugänglich. Dabei wird jedes Kapitel als in sich geschlossen betrachtet und als selbständige Abhandlung auf der Projektseite vorveröffentlicht (tabsira.hypotheses.org/). Der zweite Teil, eine einführende Studie, befasst sich ausführlich mit dem Verfasser der Tabṣira, der Handschriftensituation und dem Gesamttext. Hier werden insbesondere die Punkte diskutiert, die eine vollständige Erschließung von al Ashraf ˁUmars Tabṣira über engste Fachdiskurse hinaus und über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg besonders wertvoll machen, so die herausragende soziale Stellung ihres Verfassers, der im Vorwort formulierte didaktische Anspruch und inhaltliche Besonderheiten. Damit erschließt „Des Sultans Sternkunde“ einen „Schlüsseltext angesiedelt an der Schnittstelle zwischen Sprachkreise übergreifender Mediävistik, vormoderner Wissenschaftsgeschichte und historischer Islamwissenschaft“ (Petra G. Schmidl: „Neuigkeiten zu ‚Des Sultans Sternkunde‘“. Jemen-Report 52 (2021), 124-125, hier: 125).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen