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Die kombinierte koaxiale optische Kohärenztomographie - Identifizierung und Evaluation von krankheitsspezifischen Gewebeablagerungen in Netzhauterkrankungen

Fachliche Zuordnung Augenheilkunde
Förderung Förderung von 2019 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423776985
 
Netzhauterkrankungen sind die Hauptursachen für Erblindung in Industriestaaten. Alle laufenden und kommenden klinischen Studien stehen vor der Herausforderung, adäquate und validierte Endpunkte zu benötigen. Ziel dieses Projektes ist es, mit dem innovativen Verfahren der weltweit ersten kombinierten koaxialen optischen Kohärenztomographie (OCT) potentielle neue Surrogatmarker für klinische Studien zu evaluieren, die Differentialdiagnose von Netzhauterkrankungen zu vereinfachen und das Wissen über Pathomechanismen zu erweitern. Die kombinierte koaxiale OCT nutzt Laserlicht verschiedener Wellenlänge, um eine optimale Auflösung von intra- und subretinalen Strukturen ohne zeitlichen oder räumlichen Versatz zu ermöglichen. Diese Eigenschaft ist so einmalig wie auch vielversprechend, da Netzhaut und Aderhaut (patho)physiologisch einen funktionellen Komplex bilden. Das Projekt setzt sich aus drei Teilprojekten zusammen. Da die kombinierte koaxiale OCT erst vor Kurzem konstruiert und im Moorfields Eye Hospital installiert wurde, werden im Teilprojekt 1 gesunde Augen untersucht, um das Gerät zu evaluieren und eine Normdatenbank aufzubauen. Das Teilprojekt 2 zielt auf Augen mit verschiedenen Netzhauterkrankungen. Die qualitative und quantitative Analyse von Netzhaut- und Aderhautaufnahmen mittels der kombinierten koaxialen OCT im Vergleich mit einer konventionellen OCT sowie der Normdatenbank aus Teilprojekt 1 ist angestrebt. Krankheitsspezifische Veränderungen, insbesondere an der Kontaktfläche zwischen Netzhaut und Aderhaut, werden untersucht. Unterschiede in der molekularen Zusammensetzung von Gewebe führen zu veränderten reflektiven Eigenschaften, die wellenlängenabhängig mit der kombinierten koaxialen OCT gemessen werden können. Diese molekularen Veränderungen könnten die ersten messbaren Zeichen einer Netzhauterkrankung darstellen. Daher analysiert das Teilprojekt 3 relektive Eigenschaften von krankheitsbedingten Netzhautablagerungen in verschiedenen Wellenlängen mittels Bildnachbearbeitung. Diese könnten nicht nur als innovativer klinischer Endpunkt genutzt werden, sondern auch neue Einblicke in die Pathomechanismen liefern und zu einer verbesserten Differenzialdiagnostik befähigen. So könnte eine erfolgreichere und zielgerichtete Therapie und Prävention von Sehbeeinträchtigungen ermöglicht werden. Alle notwendigen Kollaborationspartner und technischen Geräte stehen dem beantragten Projekt weltweit einmalig in der Arbeitsgruppe von Prof Adnan Tufail am Moorfields Eye Hospital und dem UCL Institute of Ophthalmology zur Verfügung.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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