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Logistische Produktportfoliobewertung
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Peter Nyhuis
Fachliche Zuordnung
Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung
Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423857520
Bekannte Ansätze zur Portfoliobewertung unterstützen bei der Zusammensetzung von Produktportfolios. Sie fokussieren jedoch in den meisten Fällen wirtschaftliche und Maktpotential-orientierte Aspekte. Dagegen mangelt es an einer logistischen Betrachtung der Produkte. Dieser Umstand birgt die Gefahr, dass Produkte, die zwar hinsichtlich finanzieller Kennzahlen oder ihres Marktpotentials positiv zu bewerten sind, gleichzeitig jedoch einen sehr negativen Einfluss auf die Logistikleistung des Unternehmens haben, keiner kritischen Betrachtung unterzogen werden.Aus diesem Grund soll in dem hier beantragen Forschungsvorhaben ein Ansatz für eine logistische Produktportfoliobewertung entwickelt werden. Dazu soll zunächst eine systematische Beschreibung der Wirkzusammenhänge zwischen einem Produktportfolio und den logistischen Zielgrößen erfolgen, um den Einfluss von spezifischen Produkten aus diesem Portfolio auf die Logistikleistung und die Logistikkosten einer unternehmensinternen Lieferkette abzuschätzen. Durch die Kombination mit weiteren Bewertungsgrößen wird so eine multikriterielle Produktportfoliooptimierung ermöglicht. Das Forschungsvorhaben verfolgt dazu zwei konsekutive Teilziele. Erstes Teilziel ist es, eine modellbasierte, logistische Bewertung von Produktportfolios und ihren Produkten zu ermöglichen. Dazu sollen zunächst relevante Treibergrößen (z. B. Eigenschaften von Produktportfolios sowie Produkten) identifiziert und ihr Einfluss auf die Logistikleistung sowie Logistikkosten über Wirkbeziehungen beschreibbar gemacht werden. Aufbauend hierauf sollen konkrete Bewertungstechniken entwickelt werden, um die logistikrelevanten Eigenschaften eines Produktportfolios zu beurteilen und aus logistischer Sicht kritische Produkte identifizieren zu können. Zweites Teilziel des Forschungsvorhabens ist die Integration der logistikorientierten Erkenntnisse in eine Methodik zur multikriteriellen Produktportfoliobewertung und -optimierung. Hierzu ist die Frage zu beantworten, welche Dimensionen (z. B. Marktpotential-orientiert) bewertet werden sollten und welche Bewertungstechniken genutzt werden können, um z. B. die logistikrelevanten Eigenschaften zu analysieren und aus logistischer Sicht kritische Produkte zu identifizieren. Die Bewertung und Optimierung soll als universell anwendbares und einfach durchzuführendes Workshop-Format konzipiert werden. Zur Erleichterung der Durchführung und Steigerung der Fehlerresistenz soll das Konzept durch eine Softwareanwendung unterstützt werden, die auf individuelle Randbedingungen und Szenarien anpassbar ist. Um die Auswirkungen potentieller Optimierungsmaßnahmen auf die Logistikleistung sowie Logistikkosten beurteilen zu können, soll ermittelt werden, wie die resultierende Logistikleistung sowie die resultierenden Logistikkosten bei einer Veränderung des Produktportfolios modelbasiert abgeschätzt werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen