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Figurationen der Differenz in filmischen Bewegungsbildern.

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424440769
 
Das filmwissenschaftliche Forschungsvorhaben untersucht Figurationen der Differenz. Es geht aus von bislang vornehmlich im Sinne von Einzelphänomenen gedachten Konzepten wie Geschlechterdifferenz, ethnische Differenz und anthropologische Differenz. Das Vorhaben setzt sich aus drei Teilprojekten zusammen, die im theoretischen Prinzip einer übergreifenden Relationalität miteinander verbunden sind. Ziel ist das Aufspüren und theoretische Auswerten von Differenzdimensionen ausgehend von ihrer Vernetzung und mittels einer dynamischen Kombination von Diskurs- mit Gegenstandsanalysen. Im ersten Teilprojekt zum Thema Vervielfältigung von Differenz im klassischen Women’s Film wird der Diskurs zum Hollywoodkino der 1930er und 1940er Jahre einer Revision im Hinblick auf Differenzinszenierungen unterzogen. Anstelle der bisherigen Fokussierung auf Einzeldifferenzen (etwa Gender) wird von der Produktivität einer Differenzvielheit ausgegangen. Das zweite Teilprojekt Differenziale Vernetztheit im Sportfilm analysiert filmische Inszenierungen des als sportlich codierten Körpers auf der Folie unterschiedlicher medienkultureller Humandifferenzierungen wie Ethnizität, Alter, körperliche Un-/Versehrtheit. Unter dem Titel Anthropologische Differenz im Tierdokumentarfilm widmet sich das dritte Teilprojekt neueren Produktionen des Tierdokumentarfilms, welche die Überlagerung der Mensch-Tier-Differenz mit anderen Differenzen filmästhetisch reflektieren. Durch die Fokussierung auf komplexe Figurationen von Differenz soll das Gesamtprojekt erstens einen Beitrag zur Diskussion um die Genealogie der Differenz leisten. Zweitens soll aufgezeigt werden, inwiefern sich drei heterogene Materialcorpora (z.B. aus Genre-Perspektive) in überraschender Weise parallelisieren und im Hinblick auf jeweilige Differenzinszenierungen vernetzen lassen. In der doppelten Geste relationaler Figurationen – als theoretische Leitfrage des Projektes und zugleich als methodische Vernetzung der Teilprojekte – besteht das übergreifende Ziel des Forschungsvorhabens schließlich in einer Kritik der Idee der Einzeldifferenz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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