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PRESET – Prinzipien elektronischer Klangerzeugung: Systematisierung und Entwicklung einer Terminologie

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424734041
 
Es besteht ein auffälliges Missverhältnis zwischen der Omnipräsenz von elektronischem Klang in der Kunst- wie der Alltagswelt und dem offensichtlichen Fehlen allgemeingültiger begrifflicher Werkzeuge, um dieses Phänomen wissenschaftlich angemessen erschließen zu können. Ziel und Zweck des beantragten Forschungsvorhabens ist es daher, diesen Bereich klar und belastbar einer Systematisierung zu unterziehen, die über bisherige Ansätze deutlich hinausgeht. So wird letztlich die Entwicklung einer geschärften Terminologie ermöglicht, welche dem Diskurs über elektronisch erzeugte Klänge neue Werkzeuge zur Verfügung stellt. Zu diesem Zweck sollen historische wie aktuelle Technologien und Konzepte elektronischer Klangerzeugung aus musikwissenschaftlicher und musikpraktischer Perspektive untersucht werden. Der methodische Ansatz beinhaltet als zentralen Bestandteil die Untersuchung verschiedener Studios (für elektronische Musik), von welchen ein Großteil der für die Musikpraxis richtungsweisenden Innovationen ausging. Ein beträchtlicher Teil an Quellen in den Studios ist nur teilweise oder nicht erschlossen. Neben einer ausführlichen Erörterung zur Beschaffenheit der Studios als "Instrument des elektronischen Klanges" liegt der Fokus dieses Ansatzes auf der Untersuchung der konkreten Arbeitsprozesse in den jeweiligen Studios bzw. der Interdependenzen zwischen den Studios. Dies betrifft sowohl einen möglichen Technologie- und Wissenstransfer, aber auch mögliche personelle Verflechtungen von Komponisten, Technikern, Wissenschaftlern usw. (Arbeitspaket 1). Die gewonnenen Informationen sollen in einem Datenbanksystem mit Hilfe einer neu erarbeiteten Systematik erfasst werden, um auf diesem Weg Erkenntnisse zu gewinnen und Entwicklungen aufzuzeigen, die in den Daten ansonsten womöglich nicht unmittelbar erkennbar wären (Arbeitspaket 2). Eine synoptische Analyse der erhobenen Daten wird schließlich als Basis für eine Neubestimmung der grundlegenden Begrifflichkeiten elektronischer Klangerzeugung dienen (Arbeitspaket 3). Dies dürfte von umso größerem Wert für den musikwissenschaftlichen Diskurs sein, als ein solches Vokabular auch und gerade unabhängig von musikalischen Genres einen Fortschritt darstellt. Die Ergebnisse werden neben der Bereitstellung der Rohdaten sowohl in englischsprachige Zeitschriften- und Konferenzpublikationen als auch in eine deutschsprachige Monographie eingehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartner Professor Dr. Christoph Reuter
 
 

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