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Designkriterien zum Aufbau der Kristallstruktur von Zero-Strain-Kathodenmaterialien für Lithiumionenbatterien
Antragsteller
Dr. Joachim Rudolf Binder; Professor Dr. Christian Elsässer
Fachliche Zuordnung
Thermodynamik und Kinetik sowie Eigenschaften der Phasen und Gefüge von Werkstoffen
Herstellung und Eigenschaften von Funktionsmaterialien
Herstellung und Eigenschaften von Funktionsmaterialien
Förderung
Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424815519
Zero-Strain (ZS) Elektrodenmaterialien, bei denen die Be- und Entladung von Kristallstrukturen mit Lithiumionen ohne große Volumenänderungen erfolgen kann, sind für die Verbesserung der Lebensdauer von Lithiumionen¬batterien sehr attraktiv. Während Lithiumtitanat-Spinell, ein ZS-Anodenmaterial, trotz im Vergleich zum Graphit deutlich geringerer Energiedichte bereits in kommerziellen Batteriezellen eingesetzt wird, sind die derzeit bekannten ZS-Kathodenmaterialien noch ausschließlich von wissenschaftlichem Interesse. Es lassen sich anhand dieser Verbindungen jedoch noch keine offensichtlichen Parallelen im Kristallaufbau ableiten, aus denen auf ein ZS-Verhalten zu schließen und eine gezielte Darstellung von neuartigen ZS-Kathodenmaterialien möglich wäre. Mit dieser Problemstellung befasst sich der vorliegende Projektantrag: Gibt es kristallstrukturchemische Designkriterien für eine gezielte Entwicklung von ZS-Kathodenmaterialien? Was für strukturelle, chemische und mechanische Eigenschaften machen das Auftreten eines ZS-Effekts bei einem Lithiumionen speichernden Kristallsystem wahrscheinlich? Hierzu wird der Fokus auf den Mechanismus der Mischkristallbildung der zwei bekannten ZS-Materialien K0,6FeF3 und LiCaFeF6 gelegt. Bei beiden Strukturtypen können durch Substitution der Kationen fundamentale Erkenntnisse darüber gewonnen werden, welche strukturellen Änderungen den ZS-Effekt begünstigen bzw. kontraproduktiv sind. Dazu sind aufeinander abgestimmte experimentelle Materialsynthese und –charakterisierung am IAM in Karlsruhe sowie theoretische Materialmodellierung und –simulation am FMF in Freiburg beabsichtigt, um Stöchiometrie-Struktur-ZS-Eigenschaftsbeziehungen potentieller ZS-Kathodenmaterialien aufzuklären. Mit diesem Projekt sollen für Li+-Elektrodenmaterialien kristallstrukturchemisch wesentliche Voraussetzungen für ein ZS-Verhalten erkannt und erklärt werden, und idealerweise können dann anhand solcher Designkriterien neue ZS-Verbindungen gezielter herstellbar werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Dr. Holger Geßwein