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Transformation gewaltzentrierter Männlichkeiten nach bewaffneten Konflikten

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425705778
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Ausgangspunkt für das Forschungsprojekt war die Beobachtung, dass der wissenschaftliche Umgang mit gewaltzentrierten Männlichkeiten durch zwei zentrale Schwächen geprägt ist. Einerseits besitzen gewaltzentrierte Männlichkeiten bislang nur wenig analytischen Mehrwert. Andererseits fehlt weitgehend ein systematischer Blick auf die Transformation von Männlichkeitspraktiken, so dass sie Frieden und Stabilität zuträglicher werden. Das Projekt hat maßgeblich zur Verringerung beider Lücken beigetragen. Zunächst ist es gelungen, gewaltzentrierte (direkte physische Gewalt beinhaltende oder ihr. Vorschub leistende) Männlichkeiten und ihre Veränderung praxistheoretisch so zu konzeptualisieren, dass sich gesellschaftliche von institutionellen Praktiken abgrenzen lassen, und Interaktionseffekte zwischen beiden Ebenen erfasst werden können. Somit können wir eine Vielzahl an Männlichkeiten über ihre Praktiken identifizieren und Wandel methodisch nachvollziehbar auch im Kleinen nachzeichnen. Durch unsere drei Fallstudien zu Uganda, Liberia und Sierra Leone, ist es darüber hinaus gelungen, Kontinuität und Wandel von gewaltzentrierten Männlichkeiten durch Peacebuilding-Maßnahmen empirisch nachzuzeichnen. Dabei wurde deutlich, dass Peacebuilding-Maßnahmen zwar das Potential haben, gewaltzentrierte Männlichkeiten zu transformieren, dass die Richtung dieser Veränderung aber von der Ausgestaltung der Programme und ihren gesellschaftlichen und institutionellen Kontexten abhängt. Die im Rahmen des Projekts gewonnene Erkenntnisse sind nicht nur wissenschaftlich relevant, sondern auch für die praktische Umsetzung von Peacebuilding-Programmen. Unter anderem wurde im Zuge unserer Interviews deutlich, dass die Frage nach Gender in DDR, SSR, und TJM häufig mit der Einbeziehung von Frauen beantwortet wird. Männlichkeiten spielen hierbei keine Rolle. Die im Projekt entstandenen Veröffentlichungen und Beiträge zu friedenspraktischen Diskussionen haben dementsprechend einen hohen friedenspraktischen Nutzen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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