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Optimierung der Analyse von 13C-18O Bindungen in fossilen Zähnen zur Rekonstruktion der Körpertemperatur von Mosasauriern
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426291434
Wir haben in den letzten Jahren Untersuchungen durchgeführt, die belegen, daß die Häufigkeit von 13C-18O-Bindungen ('clumped' Isotopenzusammensetzung) in Zähnen (Zahnschmelz, Dentin) von rezenten Wirbeltieren ausschließlich einer Temperaturkontrolle unterliegt. Clumped-Isotopenuntersuchungen an fossilen Zähnen bieten daher möglicherweise das Potential, zwischen Endo- und Ektothermie in ausgestorbenen Wirbeltieren zu unterscheiden. Mit der bestehenden Meßmethode werden für solche Analysen jedoch recht große Probenmengen von 250-1250mg an unalteriertem Zahnschmelz benötigt. Bisherige Anwendungen dieses Thermometers blieben daher auf die größten ausgestorbenen Wirbeltiere beschränkt. Für diese ist es aber aufgrund ihrer großen Masse oftmals unmöglich, mittels der ermittelten Körpertemperatur zwischen Endothermie und gigantothermer Ektothermie zu unterscheiden. Im Rahmen des beantragten Projektes soll nun die bislang benötigte Probenmenge um den Faktor 15-20 verringert werden, um eine Bestimmung der Körpertemperatur auch an mittelgroßen ausgestorbenen Wirbeltieren vornehmen zu können. Das neu zu entwickelnde Verfahren soll schließlich auf Mosasaurier-Zähne angewendet werden, um zu bestimmen, ob diese marinen Reptilien endo- oder ektotherm waren. Hierfür stehen Mosasaurier-Zähne sowie zeitgleich abgelagerte Karbonate und Fischzähne aus unterschiedlichen Paläobreiten (40°N bis 65°S), und damit aus Meeresregionen mit unterschiedlichen Wassertemperaturen, aus dem Maastrichtium zur Verfügung. Diese Proben werden vor der clumped-Isotopenanalyse mit einer Reihe von etablierten und innovativen mineralogischen und geochemischen Analysemethoden intensiv auf ihren Erhaltungszustand überprüft. Die von uns beantragte Pilotstudie ist unerläßlich, um das Potential, welches clumped-Isotopenuntersuchungen bezüglich einer Rekonstruktion der Thermoregulation ausgestorbener Wirbeltiere bereithalten, eingehender untersuchen zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Niederlande, Schweiz
Großgeräte
Karbonatpräparationseinheit
Gerätegruppe
1790 Spektrometer (Massen-, NMR-, außer 170-178)
Kooperationspartner
Professor Dr. Stefano Bernasconi; Professor Dr. Anne S. Schulp