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Reflection in pedagogical contexts - interdisciplinary systemization and integration

Subject Area General and Domain-Specific Teaching and Learning
Term from 2019 to 2023
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 426475193
 
Final Report Year 2023

Final Report Abstract

Reflexion wird im Rahmen der Lehrkräftebildung sowie der Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte große Bedeutung beigemessen, indem ihr eine zentrale Rolle im Professionalisierungsprozess zugeschrieben wird. Trotz der (angenommenen) Bedeutsamkeit ist bislang weder das Konstrukt Reflexion in diesem Kontext einheitlich und trennscharf definiert, noch lässt sich die Operationalisierung und Erfassung von Reflexionsqualität, Teilprozessen der Reflexion, reflexionsbezogenen Dispositionen oder Reflexionsanlässen als kohärent bezeichnen. Das DFG-Netzwerk „Reflexion im pädagogischen Kontext“ (NET:FLEX) verfolgte unter anderem das Ziel eine interdisziplinär tragfähige und gleichzeitig an bisherige theoretische und empirische Arbeiten anschlussfähige Begriffsbestimmung zu erarbeiten, um dem aktuell recht inflationär gebrauchten Begriff Reflexion künftig klarer von anderen Begrifflichkeiten abzugrenzen (z.B. professional vision, Videoanalyse, Feedback). Auf Basis der Netzwerkarbeit resultiert folgende Definition: „Professionelle Reflexion im pädagogischen Kontext ist ein anlassbezogener mentaler Prozess, der unter einem expliziten Selbstbezug auf ein vertieftes Verständnis pädagogischer Praxis abzielt.“ Diese Definition ist einerseits anschlussfähig an bisherige Arbeiten und ermöglicht zugleich die Abgrenzung von verwandten Begrifflichkeiten, insbesondere durch die Setzung des Selbstbezugs als obligatorischen Bestandteil. Der Selbstbezug wurde bislang in theoretischen und empirischen Arbeiten zwar teilweise mitgedacht, jedoch nur selten als Pflichtbestandteil expliziert oder empirisch näher untersucht. Deshalb hat sich das Netzwerk mit der Operationalisierung des Selbstbezugs befasst und ein Kodierschema entwickelt, welches eine differenzierte Erfassung von Selbstbezügen ermöglicht, indem neben verschiedenen Dimensionen des Selbstbezugs auch die jeweilige Tiefe kodiert wird. Darüber hinaus wurden mehrere Studien zur Bedeutsamkeit des Selbstbezugs umgesetzt. Auch zur Bedeutsamkeit von Reflexionen in der Lehrkräftebildung wurden mehrere Studien konzipiert und durchgeführt (Befunde zu reziproken Effekten von Professionswissen und Reflexion werden aktuell im Projekt Professionelle Reflexion – PROXI untersucht). Neben der Begriffsbestimmung befasste sich das Netzwerk intensiv mit dem Reflexionsprozess bzw. einzelnen Komponenten des Reflexionsprozesses. Hierbei wurde ein Prozessmodell für Reflexion in pädagogischen Kontexten generiert, welches es ermöglicht, einzelne Komponenten isoliert, aber auch systematisch in Wechselwirkung mit anderen zu betrachten. Erste Befunde zu einzelnen Komponenten des Reflexionsprozesses werden in einem Themenheft bei der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft veröffentlicht.

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