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KFO 5001:  Periphere Mechanismen von Schmerz und deren Rückbildung

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426503586
 
Rückbildung und Genesung von neuropathischen Schmerzen sind aktive Prozesse, die von Faktoren wie Entzündungsauflösung und Wiederherstellung neuronaler Schaltwege im Nervensystem abhängen. Die Tatsache, dass der Schmerz auch ohne vollständige anatomische und physiologische Erholung einer Nervenläsion abklingen kann, identifiziert dies als einen genau regulierten Prozess. Ist dieser Selbstheilungsprozess gestört, können chronische Schmerzen auftreten, wie zum Beispiel bei chronischen postoperativen Schmerzen. Mit der Beantwortung der Frage, warum Schmerz bei manchen Patienten nach einer Nervenläsion trotz persistierender neurologischer Defizite remittiert und warum andererseits postoperative Schmerzen auch chronisch werden können, möchten wir die Voraussetzung für effiziente Behandlungsverfahren schaffen.Ziel dieses Vorhabens ist es, molekulare Prozesse in peripheren Nozizeptoren und Mechanismen der Schmerzrückbildung sowie deren Regulation durch das ZNS in einem kombinierten translationalen Ansatz mit klinischen, präklinischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen zu untersuchen. Diese Clinical Research Unit (CRU) "Periphere Mechanismen von Schmerz und deren Rückbildung" (ResolvePAIN) nutzt einen Top-down- und einen Bottom-up-Ansatz, um Schlüsselfaktoren der Schmerzrückbildung zu identifizieren.Die klinischen Modellkrankheiten in diesem Vorhaben haben gemeinsam, dass sich die Symptome bei manchen, aber nicht bei allen Patienten zurückbilden. In longitudinalen Studien zu neuropathischen Schmerzzuständen nach Operation/Trauma, Chemotherapie, bei Autoimmunität und bei einer genetischen Erkrankung werden die Probanden klinisch phänotypisiert, inklusive einer Haut- und Blutprobenanalyse, mit einheitlichen Datenbanken. Wir verwenden innovative Methoden der MR-Bildgebung für humane Nerven und Spinalganglien. In drei auf die humanen Modelle abgestimmte präklinischen Modellen (traumatische Nervenverletzung, Immunglobulin-Transfer-Neuropathie und Chemotherapie-induzierte Neuropathie) sowie Resolutionsparadigmen in zellulären Systemen und Fliegen werden wir mit Hypothesen-basierten und Screening-Methoden molekulare Netzwerke charakterisieren. Die Hypothesen-basierten Ansätze umfassen Neuroinflammation, Ionenkanalfunktion, Zell-Zell-Kontakte, Wachstumsfaktoren, (oxidierte) Lipide, (epi-)genetische Mechanismen sowie die Top-Down-Kontrolle der Peripherie durch das ZNS anhand der sozialen Dimension von Schmerz.Um dies nachhaltig zu erreichen, wird ResolvePAIN die Ausbildung einer neuen Generation von Clinical Scientists in den Bereichen Anästhesie, Neurologie, Neuroradiologie, Neurochirurgie, Chirurgie und Innere Medizin fördern, die Teil des Integrative Clinician Scientists College Würzburg werden. Das Verständnis der Rückbildung von neuropathischen Schmerzzuständen wird helfen, Risikopatienten zu identifizieren, die eine personalisierte intensivierte Behandlung und möglicherweise neue Behandlungsstrategien benötigen.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen

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