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Strukturelle und mechanistische Untersuchungen zu den Maschinerien, die die innere mitochondriale Membran verformen
Antragsteller
Professor Dr. Oliver Daumke
Fachliche Zuordnung
Zellbiologie
Biochemie
Strukturbiologie
Biochemie
Strukturbiologie
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 401510699
Die komplexe Architektur von Mitochondrien wird durch hochentwickelte Maschinerien bestimmt, die die innere mitochondriale Membran verformen. Zwei prominente Beispiele für solche Maschinerien sind die Dynamin-verwandte Mgm1/OPA1 GTPase und der MICOS (mitochondrial contact site and organizing system) Komplex. In vorhergehenden Arbeiten haben wir die Struktur eines Mgm1-Homologen aus einem Pilz bestimmt, die Anordnung von Mgm1 in ein helikales Filament strukturell aufgeklärt und ein Model vorgeschlagen, wie die helikalen Mgm1-Filamente mitochondriale Cristae von innen zusammenziehen. In der letzten Antragsperiode haben wir Strukturen von verschiedenen Teilen der MICOS-Untereinheit Mic60 bestimmt, die Komplexbildung mit Mic19 strukturell charakterisiert und einen Mechanismus vorgeschlagen, wie der Mic60-Mic19 Subkomplex die Architektur der mitochondrialen Cristaverbindungen kontrolliert. Unsere Experimente deuten darauf hin, dass Mic60 in einer auto-inhibierten dimeren Form vorkommt, die durch Mic19-Bindung in einen aktiven, tetrameren Zustand überführt wird. In Ziel 1 dieses Antrags werden wir unsere bisherigen strukturellen Daten zum MICOS-Komplex nutzen und mit Hilfe einer Kombination biochemischer und Wasserstoff-Deuterium-Austausch Experimente den Übergang von Mic60 von der dimeren, auto-inhibierten in die aktive, Mic19-gebundene Form charakterisieren. Wir werden auch den Einfluss post-translationaler Modifikationen auf die Aktivierung von Mic60 untersuchen. In Ziel 2 werden wir mit Hilfe dieser Daten die Struktur der auto-inhibierten Mic60-Form bestimmen. Wir werden außerdem Einzelpartikel-Kryo-Elektronenmikroskopie Analysen nutzen, um die Struktur des Mic60-Mic19-Tetramers zu charakterisieren. Ein Vergleich der auto-inhibierten dimeren mit der tetrameren Struktur wird die molekulare Grundlage der Mic60-Aktivierung aufdecken. In Ziel 3 und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen in diesem Konsortium werden wir die biochemischen und strukturellen Befunde in ein zelluläres Verständnis der Mic60-Funktion übersetzen. Dazu werden wir den Einfluss strukturbasierter Mutationen in Mic60 und Mic19 auf die Struktur der Cristaverbindungen in Hefe- und menschlichen Zellen untersuchen. Die vorgeschlagenen Experimente werden neue Einsichten in die Dynamik und die Mechanismen der Bildung und des Umbaus von Cristaverbindungen hervorbringen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen