Materielle Gerontologie
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ziel des DFG-Netzwerks „Materielle Gerontologie“ war es, materialitätstheoretische Ansätze in Bezug aus der allgemeinen Soziologie für die sozialwissenschaftliche Alter(n)sforschung weiterzuentwickeln, sowie umgekehrt Impulse für die Weiterentwicklung von alten und neuen Materialismen aus der Alter(n)sforschung zu generieren. In sechs Workshops, zum theoretischkonzeptionellen Verständnis von Materialität (1), zu Praktiken (2), Körpern (3), Räumen (4), und Dingen (5), sowie zu kritischen Perspektiven in und auf Materielle Gerontologie (6), sowie zahlreichen anderen Veranstaltungen fand ein reger und produktiver Austausch unter den Netzwerkmitgliedern und darüber hinaus mit der Scientific Community statt. Theoretische und methodologische Überlegungen zur materiellen Gerontologie im Allgemeinen sowie zu ihren spezifischen Anwendungsbereichen (z.B. Technik und Alter und in der Pflege, Altersbilder, Ageismus und altersbedingte Ungleichheit, Körper und Embodiment, Ökologische Gerontologie, Raumplanung und -gestaltung für alternde Gesellschaften, Empowerment) wurden in zahlreichen Vorträgen, auf wissenschaftlichen Veranstaltungen und durch Publikationen verbreitet und diskutiert. Als zentrale Publikationen sind, neben umfangreicher Publikationstätigkeit der Netzwerkmitglieder zu dem Thema, zwei englischsprachige Sonderhefte herausgegeben worden. Die Netzwerktätigkeit erlangte auf nationalen und internationalen Konferenzen, auf denen zahlreiche Panels organisiert wurden, sowie zuletzt mit der Ausrichtung der Herbsttagung der Sektion Alter(n) und Gesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Soziologie zum Thema Materielle Gerontologie hohe Sichtbarkeit. In der Laufzeit des Netzwerks wurden darüber hinaus zwei Promotionsprojekte erfolgreich abgeschlossen und zwei Netzwerkmitglieder auf Professuren berufen. Darüber hinaus wurden auf Basis der Netzwerkarbeit zahlreiche Anschlussprojekte durchgeführt, u.a. eine Emmy- Noether-Gruppe und ein großes VW-Projekt. Damit hat die Netzwerkförderung signifikant zu den Karriereperspektiven der beteiligten Early-Career-Researchers beigetragen. Mit der Verstetigung des Netzwerks in Form des Arbeitskreises Materielle Gerontologie in der Sektion III der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie wird die Netzwerkarbeit nachhaltig weitergeführt und im Wissenschaftsfeld verankert. Das Netzwerk nahm Anfang 2020 seine Arbeit auf und wurde schließlich früh in seiner Tätigkeit mit der COVID-19 Pandemie konfrontiert. Nichtsdestotrotz konnte durch Online-Workshops ein produktiver und unterstützender Austausch ermöglicht und hohe Sichtbarkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft erreicht werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Connecting the Dots of New Materialist Approaches in the Study of Age(ing): The Landscape of Materielle Gerontologie. Technoscienza 11 (2), 119 – 124
Gallistl, V. & Wanka, A.
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Die Ko-Konstitution von Alter(n) in der Entwicklung eines intelligenten Erinnerungsportals für ältere Nutzerinnen und Nutzer. Altern & Gesellschaft, 237-259.
Endter, Cordula
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Silhouettes analysis: a posthuman method for visualizing and examining the material world. Qualitative Research, 22(4), 578-593.
Höppner, Grit
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Wie assistive Technologien intergenerationelle Beziehungen mitgestalten: kulturgerontologische Perspektiven. Altern & Gesellschaft, 279-296.
Kollewe, Carolin
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Zur Hinführung: Verteiltes Alter(n): Grundlagen einer materialitätstheoretisch informierten Kulturgerontologie. Altern & Gesellschaft, 217-235.
Höppner, Grit
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„(Wozu) braucht man das jetzt noch?“. Altern & Gesellschaft, 261-278.
Depner, Anamaria
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Alter(n) als materiell-diskursive Praxis: Wie ein Barad’sches Verständnis von Alter(n) die Diskursforschung bereichern kann. Zeitschrift für Diskursforschung, 310-329.
Höppner, Grit
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The Multidimensionality of Materiality: Bodies, Space, and Things in Transitions. Life Course Research and Social Policies, 187-201.
Nägler, Deborah & Wanka, Anna
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Introduction. Anthropological Journal of European Cultures, 32(1), 1-14.
Endter, Cordula; Depner, Anamaria & Wanka, Anna
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What is Materielle Gerontologie (MG) – and what is feminist about it? Feministisches Geo-RundMail 94, Themenschwerpunkt: Feministische Geographien des Alter(n)s, 7-10
Depner, A.; Endter, C. & Wanka, A.
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Altersassemblagen. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 57(2), 91-96.
Endter, Cordula; Gallistl, Vera; Peine, Alexander & Wanka, Anna
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Influence of materiality in professional geriatric care: Conceptual, methodological and empirical insights. Journal of Aging Studies, 68, 101210.
Wüller, Hanna & Mazzola, Rosa
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Material Gerontology – The Co-Constitution of Age(ing), Bodies, Spaces, and Things. Special Issue in the Journal of Aging Studies
Gallistl, V.; Hahmann, J.; Höppner, G. & Wanka, A.
