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Metabolisch-kognitive Kontrolle bei Essensentscheidungen und langfristiger Diäterfolg im Alter
Antragstellerin
Professorin Dr. Stefanie Brassen
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428174508
Langfristige Gewichtsabnahme stellt eine der größten Herausforderungen in der Behandlung von Übergewicht dar und hängt wesentlich von der Kontrolle hedonischer Nahrungsaufnahme („Essen aus Lust“) ab. In unserer vorausgegangen Arbeit konnten wir eine entscheidende Rolle zentralnervösen Insulins für die hedonische Essensbewertung unter normalen und pathologischen Bedingungen identifizieren. Basierend auf diesen Ergebnissen möchten wir nun die Mechanismen und langfristigen Konsequenzen funktionaler und dysfunktionaler Essensentscheidungen im Menschen beleuchten. Im ersten Teil des Projektes erweitern wir unseren kürzlich etablierten Ansatz intranasaler Insulingabe durch die Kombination mit einem fMRT Paradigma, das das Ausmaß von Selbstkontrolle während einer Essens-Entscheidungsaufgabe manipuliert. Hierzu wird die Aufmerksamkeit der Probanden entweder auf kurz- (Geschmack) oder langfristige (Gesundheit) Nahrungseigenschaften gelenkt. Dieser Ansatz erlaubt die Unterscheidung metabolischer und kognitiver Belohnungsregulation innerhalb einer Messung und somit die Erfassung unabhängiger, gemeinsamer und interaktiver (z.B. kompensatorischer) Prozesse. In einer Gruppe normalgewichtiger, junger Probanden untersuchen wir hiermit den Einfluss präfrontal-mesolimbischer Regulation auf die neuronale Kodierung von Essensentscheidungen. Im zweiten Teil des Projektes untersuchen wir diese Effekte in einer großen Stichprobe älterer, prä-diabetischer Menschen nach Diät sowie normalgewichtigen Kontrollprobanden. Von allen älteren Probanden liegen uns durch unser voraus gegangenes Projekt umfangreiche Baseline-Daten zur neurobehavioralen Essensverarbeitung und Insulinwirkung vor. Zum einen können wir somit Alters- und Gewichtseffekte in unseren metabolisch-kognitiven Zielvariablen betrachten. Darüber hinaus ermöglicht unser longitudinale Ansatz die Untersuchung metabolisch-kognitiver Prädiktoren und Konsequenzen eines längerfristigen Gewichtsmanagements nach 3,5 Jahren in einer Hochrisikogruppe für Typ2 Diabetes. Dieser Ansatz liefert einen entscheidenden Beitrag zum neurobiologischen Verständnis hedonischer Nahrungsaufnahme und ermöglicht den Transfer dieser Erkenntnisse in Studien mit Risikopopulationen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen